Nach Goebbels-Vergleich: Puff stellt "Fake News"-Aussagen klar
Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff hat seine Aussagen zu möglichen "Fake News" in der Berichterstattung über die Kirche klargestellt. "Ich habe durch mein Video am 21.01.2021 auf domradio.de Irritationen ausgelöst. Darum stelle ich klar: Ich bin für einen kritischen Journalismus dankbar, auch gegenüber Kirche und Bischöfen", schrieb Puff am Freitag auf "domradio.de". Das von ihm erwähnte Joseph Goebbels zugeschriebene Zitat "Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie auch geglaubt" habe sich auf die Verhaltensweise von Donald Trump nach seinem verlorenen Wahlkampf bezogen, so Puff weiter. "Sollte der Eindruck entstanden sein, ich hätte Journalisten und den heutigen Journalismus mit Goebbels vergleichen wollen, tut mir das aufrichtig leid und ich bitte dafür um Entschuldigung. Das war nicht meine Absicht und ist auch nie meine Meinung gewesen."
Der Weihbischof hatte am Donnerstag in einem Video den NS-Propagandaminister zitiert und gesagt: "Wiederholungen allein machen eine Aussage nicht automatisch wahr – auch nicht, wenn es um das angebliche Fehlverhalten von Bischöfen geht." Wiederholungen könnten zu einem "effektiven Werkzeug von Desinformation" werden, folgerte Puff. Er selbst habe sich daher entschlossen, Nachrichten immer zu hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Zuvor sprach der Weihbischof über die Situation in den USA und betonte, die Aussagen des Ex-Präsidenten Trump zu angeblichem Wahlbetrug hätten zur Gewalt am Kapitol am 6. Januar geführt.
Scharfe Kritik an den Worten Puffs übte der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller. Mit dem Goebbels-Vergleich sollten Journalisten "mundtot" gemacht werden, die kritisch über die Kirche berichteten, schrieb Schüller am Donnerstag auf Facebook. Der Kirchenrechtler sprach in dem Zusammenhang explizit die zuletzt intensive mediale Berichterstattung über die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln an. (tmg)