Ökumenischer AK veröffentlicht Kritik an Glaubenskongregation
Die Stellungnahme des Ökumenischen Arbeitskreises (ÖAK) zur Eucharistiegemeinschaft ist nun auch offiziell veröffentlicht. In einer auf Samstag datierten Erklärung teilen die Vorsitzenden des ÖAK, der Tübinger Kirchenhistoriker Volker Leppin und die Münsteraner Dogmatikerin Dorothea Sattler, mit, dass die am Freitag von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) veröffentlichte Erklärung vom 21. Dezember ohne Autorisierung des ÖAK und in einer vorläufigen Fassung erfolgte. Die Veröffentlichung der autorisierten Fassung vom 6. Januar sei zwischen ÖAK und Deutscher Bischofskonferenz (DBK) abgestimmt. Die Stellungnahme ist auf der Webseite der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster zu finden, an der Sattler lehrt.
Die beiden Fassungen des Textes unterscheiden sich jedoch nur in Details, die Stoßrichtung bleibt gleich. Nach wie vor weist der ÖAK die Kritik der Glaubenskongregation am ÖAK-Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn" zur Eucharistiegemeinschaft deutlich zurück und zeigt theologische Defizite in der römischen Argumentation auf.
Ziel des Votums und der Stellungnahme sei nicht "kirchliche Tagespolitik", so die Vorsitzenden: "Es handelt sich um einen Beitrag zur Überwindung von konfessionellen Differenzen auf der Grundlage sachbezogener theologischer Argumentation." Das Votum sei im ÖAK gemeinsam erarbeitet worden und "ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung in großer Einmütigkeit angenommen" worden.
Hoffnung auf Fortschritte für den Ökumenischen Kirchentag
Der ÖAK hatte im Herbst 2019 im Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn" theologische Argumente für eine Eucharistiegemeinschaft vorgelegt. Damals wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass das Votum mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt einen Fortschritt in der Praxis der Eucharistiegemeinschaft bewirken könne. Im September 2020 hatte die Glaubenskongregation dem ÖAK-Papier jedoch eine deutliche Absage erteilt. Dennoch bekräftigen DBK und EKD, am Dialog über eine Mahlgemeinschaft festzuhalten.
Der Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen besteht seit 1946 und arbeitet unabhängig von den Kirchen, unterrichtet aber regelmäßig die DBK und den Rat der EKD über seine Beratungen. Neben einer wissenschaftlichen Leitung bilden ein katholischer und ein evangelischer kirchenleitender Vertreter den Vorstand des Arbeitskreises. Neben Bätzing ist dies derzeit der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad. (fxn)
Die Stellungnahme des Ökumenischen Arbeitskreises
Unter dem unten stehenden Link ist die Stellungnahme des ÖAK auf der Homepage der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster zum Download verfügbar.