Drei deutsche Bistümer spenden erneut für Seenotrettung
Die deutsche Hilfsorganisation zur Seenotrettung Sea-Eye wird finanziell von drei katholischen (Erz-)Bistümern unterstützt. Sie erhält 125.000 Euro aus München-Freising, Paderborn und Trier, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg teilte mit: "Wir können nicht tatenlos zusehen, wie quasi vor unserer Haustüre Menschen ertrinken." Es sei wichtig, bei allen innerkirchlichen Themen den Blick über den Tellerrand hinaus nicht zu vergessen.
Die Spende der Bistümer soll dazu dienen, das vierte Rettungsschiff der Regensburger Organisation Sea-Eye im Frühjahr für seinen ersten Einsatz von der Werft ins Mittelmeer zu überführen. Die "Sea-Eye 4" ist zugleich das zweite Rettungsschiff des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mitinitiierten Bündnisses United4Rescue.
Engagement der Kirche "auf bemerkenswerte Weise" sichtbar
"Auf bemerkenswerte Weise machen die drei Bistümer das Engagement der katholischen Kirche unmissverständlich und gemeinsam sichtbar", wird der Sea-Eye-Vorsitzende Gordon Isler zitiert. Seine Organisation wurde der Mitteilung zufolge von den Erzbistümern München-Freising und Paderborn mit je 50.000 Euro bedacht, aus Trier mit 25.000 Euro. Der Regensburger Verein sei mit seinen bisher drei Schiffen seit 2015 an der Rettung von mehr als 15.000 Menschenleben beteiligt gewesen, hieß es.
Aus dem Katastrophenfonds des Erzbistums München-Freising fließen nach dessen Angaben außerdem weitere 50.000 Euro an SOS Mediterranee. Das Erzbistum lässt privaten Seenotrettern seit 2018 jedes Jahr Geld zukommen. Auch das Erzbistum Köln und das Bistum Aachen haben schon für diesen Zweck gespendet.
Ein weiteres, von der EKD mitfinanziertes Rettungsschiff ist die "Sea-Watch 4". Jüngst beklagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, dass das Schiff seit Monaten in Palermo festgehalten werde. Im Münchner Presseclub warf er am Dienstag den italienischen Behörden erneut Willkür bei der Blockade ziviler Rettungsschiffe vor. Angebliche Mängel würden vorgeschoben, um die Schiffe am Auslaufen zu hindern, sagte der bayerische Landesbischof. Das sei "unerträglich". (tmg/KNA)