Frauengemeinschaft widerspricht Aussage beim Synodalen Weg

Kfd gegen Maria 1.0: Homosexualität spielt keine Rolle bei Missbrauch

Veröffentlicht am 08.02.2021 um 15:53 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Angesichts der mehrheitlich männlichen Opfer müsse man davon ausgehen, dass Missbrauch in der Kirche zumindest anteilig auf homosexuellem Begehren beruhe: Diese Aussage einer "Maria 1.0"-Vertreterin beim Synodalen Weg kritisiert die kfd nun scharf.

  • Teilen:

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) kritisiert eine Äußerung von "Maria 1.0"-Vertreterin Dorothea Schmidt, nach der Homosexualität (mit-)verantwortlich für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ist. "Die kfd widerspricht dieser Aussage entschieden. Homosexualität für Missbrauch und sexualisierte Gewalt verantwortlich zu machen, ist falsch und skandalös; dagegen wehren wir uns deutlich", heißt es in einer Mitteilung der Frauengemeinschaft von Montag.

Demnach hatte Schmidt während der Online-Konferenz des Synodalen Wegs am vergangenen Donnerstag gesagt, man müsse angesichts der mehrheitlich männlichen Opfer davon ausgehen, dass der Missbrauch zumindest anteilig auf homosexuellem Begehren beruhe. Demgegenüber betont die kfd jetzt: "Die Ursachen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche liegen in klerikalen Machtstrukturen. Diese müssen aufgelöst werden." Eine offene Haltung in Teilen der Kirche gegenüber Homosexualität und LGBTQI-Menschen (mit-)verantwortlich für den Missbrauch zu machen, lenke vom Wesentlichen ab, so die Frauengemeinschaft.

Die Delegierten des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg hatten am vergangenen Donnerstag und Freitag Corona-bedingt als Online-Konferenz getagt. "Maria 1.0" war im Mai 2019 als Reaktion auf die Reformbewegung "Maria 2.0" gegründet worden. Letztere setzt sich gegen eine männerdominierte Kirche und für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern ein. Dagegen will "Maria 1.0" aufzeigen, "dass es auch Frauen gibt, die treu zur Lehre der Kirche halten". (tmg)