Beten für verfolgte Christen

Menschenrechtsorganisationen bemängeln, dass sich viele Christen zum Fest der Liebe nicht in die Weihnachtsgottesdienste wagten, aus Angst Gewalt und Repressionen. Christen seien dort besonders bedroht, da sie zwischen den Fronten der Bürgerkriegsparteien stünden, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch rief die Menschenrechtsorganisation die Bundeskanzlerin dazu auf, sich mehr für bedrängte Christen in Indonesien und Pakistan zu engagieren. Während in Indonesien willkürlich Kirchen von den Behörden geschlossen und Christen an ihrer Glaubensausübung gehindert würden, stünden sie in Pakistan unter dem Generalverdacht der Blasphemie.
Beunruhigende Tendenzen
Als Anfang Dezember in Berlin die Arbeitshilfe "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit" in Berlin vorgstellt wurde, zeigte sich Bischof Ludwig schick besorgt. Auch in Ländern wie Indonesien, in denen ursprünglich Tolleranz eine große Rolle spielte, seien Christen immer mehr in Bedrängnis geraten: Von einer systematischen Christenverfolgung könne in dem ostasiatischen Inselreich nicht die Rede sein. "Uns beunruhigen aber dennoch offenkundige Tendenzen, die die Spielräume der Christen in dieser Region mehr und mehr einengen und sogar schon zu gewaltsamen Übergriffen auf Kirchen und Gläubige geführt haben." Das überkonfessionelle christliche Hilfswerk "Open Doors" nannte außer Syrien und Indosien vor allem Nordafrika und Nigeria als Regionen in denen die Religionsfreiheit für Christen bedroht sei.
Das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz kündigte an, für die Aktion in den Pfarrgemeinden Plakate zur Verfügung zu stellen. Außerdem seien Gebetsbilder erhältlich, auf denen ein von den deutschen Bischöfen empfohlenes Gebet für die unter Bedrängung lebenden Mitchristen steht. Die Gebetsbilder sind zur Einlage in das Gesang- und Gebetbuch geeignet. (mir/KNA)