Unabhängige Aufklärung: Kfd unterstützt Betroffeneninitiative
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) unterstützt eine Petition der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" für unabhängige Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche. "Der Prozess läuft oft viel zu schleppend und hängt vom Aufklärungswillen der Bistumsleitungen ab", sagte die Bundesvorsitzende der kfd, Mechthild Heil, am Freitag in Düsseldorf. "Sexualisierte Gewalt muss innerhalb der katholischen Kirche endlich einheitlich und unabhängig aufgeklärt werden."
In einem Offenen Brief hatten Opfervertreter am Donnerstag mehr Unterstützung von der Politik bei der Aufklärung sexueller Gewalt in der Kirche gefordert. Sie verlangten darin die Einsetzung einer Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission durch das Parlament. Neben der Begleitung kirchlicher Aufarbeitung könne in einem solchen Gremium auch die Frage nach Entschädigungen diskutiert werden. Die entsprechenden Forderungen formulierte die Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" zudem in einer Petition mit dem Titel "Aufarbeitung, Hilfe und Entschädigung für die Opfer sexueller Gewalt in der Kirche!" an den Deutschen Bundestag. Diese Petition unterstütze man, heißt es nun in der Pressemitteilung der kfd.
Im Vorfeld der am Dienstag beginnenden Vollversammlung der deutschen Bischöfe plant die kfd zudem eine Fortsetzung der Aktion #MachtLichtAn. Auf Facebook und Instagram möchte sie an diesem Wochenende ihrer Forderung "nach einer klaren Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchsskandals" Aufmerksamkeit verschaffen. "Deutliche Botschaften" der Diözesan- und Landesverbände sollen demnach benennen, was die kfd von den Bischöfen erwartet. (ben)