Projekt: Bistum Speyer will Qualität der Seelsorge prüfen
Das Bistum Speyer will in einem wissenschaftlichen Projekt die Qualität und Effektivität in der Seelsorge überprüfen. Man wolle vor dem Hintergrund sinkender Mittel den gestiegenen Anforderungen an kirchliche Angebote und Seelsorge gerecht werden, hieß es am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Die Diözese führt die Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) in Bochum durch.
Aufgrund der Entwicklungen gewinne die Frage nach der Qualität und Effektivität von seelsorglichen Angeboten zunehmend an Bedeutung, betonte Generalvikar Andreas Sturm. Seelsorge sei ein "komplexes Beziehungs- und Heilsgeschehen", die Vielfalt und Verschiedenheit von Seelsorgerinnen und Seelsorgern betrachte er als "reichen Schatz der Kirche".
In einem ersten Schritt soll ein Instrument entstehen, mit dem die Seelsorger vor Ort anhand von konkreten Qualitätskriterien entdecken können, wo ihr Wirken als segensreich erfahren wird. Dieses soll zunächst mit drei Pfarreien und zwei Seelsorgeteams aus der kategorialen Seelsorge entwickelt und bis zum Jahr 2030 im gesamten Bistum angewandt werden. Dazu soll es als Dienstleistung den Seelsorgeteams zugutekommen.
Seelsorge professioneller machen
Matthias Sellmann, der Leiter des ZAP, sieht das gemeinsame Projekt als Chance, Spiritualität und Organisation stärker miteinander zu verbinden und mehr Professionalität in der Seelsorge zu erzielen. Gleichzeitig knüpft daran die Hoffnung, dass wir "wertvolle Hinweise erhalten, um den Gläubigen und den Menschen segensreich zu begegnen".
Das ZAP besteht seit 2012. Es will Theorie und Praxis von Theologie vereinen. Das interdisziplinäre Forschungszentrum gehört zum Lehrstuhl für Pastoraltheologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.
Zuletzt hatte das Erzbistum Paderborn angekündigt, das Engagement seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter stärker fördern zu wollen. Dazu wurde kürzlich eine Online-Umfrage gestartet, bei der die Teilnehmer ihre Motivationen und Bedürfnisse für ihr Engagement benennen können. Außerdem werden Fragen zu Wünschen und Erfahrungen gestellt, unter anderem was die Themen Wertschätzung, materielle Ausstattung und Weiterbildungsangebote betrifft. (wlt)