Aachener Bischof äußert sich zu "Segnungsgottesdiensten für Liebende"

Dieser: Segnung homosexueller Paare ist für Seelsorger Gewissensfrage

Veröffentlicht am 29.04.2021 um 11:05 Uhr – Lesedauer: 

Aachen ‐ Zu den geplanten bundesweiten "Segnungsgottesdiensten für Liebende" äußert sich nun auch Aachens Bischof Helmut Dieser: Er könne keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen – und verweist auf das Gewissen.

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Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat angesichts der geplanten bundesweiten "Segnungsgottesdienste für Liebende" an das Gewissen der Seelsorger appelliert. "Bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet", sagte Dieser laut Mitteilung des Bistums Aachen am Mittwoch. Als Bischof könne er keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen. "Ich bitte alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in dieser Frage nicht gegenseitig unter Druck zu setzen und das Anliegen weder zu politisieren noch zu polemisieren." Es gehe auch in dieser Frage immer zuerst und zuletzt um das Heil der Seelen, so der Bischof.

Eine Gruppe von Seelsorgerinnen und Seelsorgern hatte Ende März zu bundesweiten "Segensgottesdiensten für Liebende" am 10. Mai aufgerufen. Hintergrund war das umstrittene Nein der vatikanischen Glaubenskongregation zu Segnungen homosexueller Paare. Bislang finden laut der Internetseite der Aktion an über 60 Standorten in Deutschland entsprechende Gottesdienste statt.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, hatte sich kritisch zu dem Vorhaben geäußert. Er halte "öffentliche Aktionen, wie die für den 10. Mai geplanten, nicht für ein hilfreiches Zeichen und einen weiterführenden Weg", sagte Bätzing am Mittwoch. Segnungsgottesdienste hätten ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. "Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet", so Bätzing. (tmg)