Lateinamerika: Bislang mindestens acht Bischöfe an Covid-19 gestorben
In Lateinamerika sind seit Beginn der Corona-Pandemie mindestens acht katholische Bischöfe und Hunderte weitere Priester und Ordensleute an Covid-19 gestorben. Allein in Mexiko seien bislang 5 Bischöfe, 229 Priester und Ordensleute sowie 11 Diakone dem Coronavirus zum Opfer gefallen, teilte das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" am Montag in München mit. In Venezuela hätten sich seit März vergangenen Jahres mehr als 200 Priester – und damit rund zehn Prozent aller katholischen Geistlichen in dem Land – mit dem Virus infiziert; 24 Priester seien an oder mit Corvid-19 gestorben.
Verstorbene Bischöfe auch in Kolumbien, Peru und Bolivien
"Die Personen, die für die Kirche tätig sind, können nicht vermeiden, sich dem Ansteckungsrisiko auszusetzen", teilte die venezolanische Bischofskonferenz laut "Kirche in Not" mit. Die Priester, die ihrer Mission als "Seelenarzt" nachgegangen seien, hätten gewusst, dass sie trotz Einhaltung aller Hygieneregeln Gefahr liefen, sich anzustecken oder gar an dem Virus zu sterben.
In Kolumbien starb laut dem Hilfswerk mit dem 74-jährigen Luis Adriano Piedrahita bislang ein Bischof an Covid-19. Zudem seien Ende vergangenen Jahres innerhalb von zwei Wochen zehn Jesuitenpatres einer Gemeinschaft in der Hauptstadt Bogota dem Virus zum Opfer gefallen. Im Nachbarland Peru starb mit dem 93-jährigen Luis Armando Bambarén SJ, dem früheren Vorsitzenden der peruanischen Bischofskonferenz, einer der ranghöchsten Geistlichen des Landes am Coronavirus. Der jüngste Pandemie-bedingte Todesfall in dem Land ereignete sich den Angaben zufolge am 16. April, als der nur 34-jährige Priester Dergi Facundo an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sei. Er habe vor seiner Erkrankung Covid-19-Patienten besucht und ihnen die Kommunion und die Krankensalbung gespendet.
"Kirche in Not" würdigt "heroische Arbeit" von Geistlichen
Aus Bolivien liegen laut "Kirche in Not" keine aktuellen Daten vor. Mitte vergangenen Jahres habe das Internetportal "Informacion de la Comunidad de Bolivia" jedoch mitgeteilt, dass bis dahin 13 katholische Priester an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben seien. Unter ihnen habe sich auch Bischof Eugenio Scarpellini befunden. Im Februar dieses Jahres seien zudem fünf Priester des Erzbistums Cochabamba an den Folgen des Coronavirus gestorben.
Die Projektdirektorin von "Kirche in Not" International, Regina Lynch, drückte angesichts der vielen verstorbenen Geistlichen ihre Trauer und Wertschätzung für die Arbeit der katholischen Kirche in Lateinamerika aus: "Trotz so vieler Todesfälle setzen die Priester und Ordensleute ihre Mission fort, die Erkrankten zu begleiten und den Gläubigen Trost zu spenden." Lynch erinnerte daran, dass sich die Priester und Ordensleute oft bei der "heroischen Arbeit" für die bedürftigen Menschen und "der Sorge um die Gesundheit der Seele" angesteckt hätten. "Kirche in Not" hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben in Lateinamerika insgesamt 146 Projekte finanziert, damit die Ortskirchen die Folgen der Corona-Krise bewältigen können. (stz)