Umfrage: Jeder Vierte für Vereinigung der beiden großen Kirchen
25 Prozent der Deutschen wünschen sich eine Vereinigung der katholischen und der evangelischen Kirche. Jeder Dritte (31 Prozent) sprach sich dagegen aus, lautet das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsinstituts INSA-Consulere aus Erfurt im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur "Idea". 30 Prozent antworteten auf die Frage nach der Einheit der christlichen Kirchen mit "Weiß nicht" und 14 Prozent machten keine Angabe.
Jüngere Befragte sprachen sich laut der Umfrage seltener für die Vereinigung der beiden Kirchen aus als ältere. Während bei den 18- bis 29-Jährigen nur 19 Prozent eine Einheit positiv sahen (33 Prozent dagegen), waren bei den über 60-Jährigen 33 Prozent dafür und 27 Prozent dagegen. Bei den 30- bis 39-Jährigen lag die Zustimmung bei 22 Prozent (30 Prozent dagegen), bei den 40- bis 49-Jährigen waren es 21 Prozent (dagegen 33 Prozent) und bei den 50- bis 59-Jährigen 24 Prozent (dagegen 33 Prozent).
Vor allem Wähler bürgerlicher Parteien für Kircheneinheit
Katholiken halten eine Vereinigung der beiden großen Kirchen am häufigsten für eine gute Idee: 37 Prozent von ihnen sind dafür, 31 Prozent dagegen. Bei den Protestanten hingegen überwiegt die Ablehnung (dafür 24 Prozent, dagegen 43 Prozent). Noch größer ist die Skepsis bei freikirchlichen Christen: Von ihnen wünscht sich nur jeder Fünfte (20 Prozent) eine Vereinigung der Kirchen, während 45 Prozent sie ablehnen.
Bei den Konfessionslosen sind Zustimmung und Ablehnung in etwa gleich (22 Prozent dafür, 24 Prozent dagegen). Der Blick auf die Anhänger der politischen Parteien zeigt, dass vor allem die Wähler von CDU/CSU und FDP mit der Kirchenvereinigung sympathisieren (jeweils 32 Prozent), gefolgt von den Unterstützern der SPD (31 Prozent), der Linken (29 Prozent), der Grünen (28 Prozent) und der AfD (23 Prozent). Für die Erhebung wurden 2.055 Erwachsene an vier aufeinanderfolgenden Tagen im Mai befragt. (rom)