"Der Armin, er ist kein Heiliger"

Laschets früherer Heimatpfarrer: Er ist mehr Christ als Katholik

Veröffentlicht am 18.06.2021 um 15:39 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg/Aachen ‐ Wie hält es CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet mit seinem katholischen Glauben? Dazu äußerte sich nun der langjährige Heimatpfarrer des NRW-Ministerpräsidenten. Beide tauschen sich demnach weiterhin regelmäßig aus.

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Heribert August (74), langjähriger Heimatpfarrer des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, hat sich über den Glauben des Politikers geäußert. "Er ist mehr Christ als Katholik", sagte August dem "Spiegel" (Samstag). Das bedeute, dass Laschet die Werte Nächstenliebe, Fairness und Treue verinnerlicht habe. "Er hat eine religiös begründete Gelassenheit, er hat die Kraft, die komplizierten Momente auszuhalten. Und das Gottvertrauen, dass sich die Dinge zum Guten entwickeln."

Laschet sei als Jugendlicher keiner gewesen, der ständig die Hände gefaltet habe, fügte der Priester hinzu, der rund 30 Jahre lang Pfarrer in Laschets Heimatgemeinde war, Sankt Aposteln in Aachen. Auch reagiere der NRW-Ministerpräsident nicht "weinerlich oder klagend", wenn es Probleme gebe. Beide tauschen sich demnach weiterhin regelmäßig aus. Als Politiker brauche man "den Kampf, die Schläue, das hat der Armin, er ist kein Heiliger", so August. Zugleich habe Laschet "seinen Erfolg nie auf dem Rücken anderer errungen".

Laschet (60) war im Januar zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt worden. Im April kürte ihn die Partei zu ihrem Kanzlerkandidaten. Am Dienstag wurde Laschet wegen seines Einsatzes für Geflüchtete mit dem Großkreuz "Pro Merito Melitensi", einer der höchsten Auszeichnungen des Malteserordens, ausgezeichnet. (tmg/KNA)