Bischof Bätzing würdigt scheidenden Vatikan-Botschafter Koch
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den scheidenden deutschen Botschafter beim Vatikan, Michael Koch, gewürdigt. Die Bischofskonferenz wisse Kochs Arbeit in den drei römischen Jahren "sehr zu schätzen", schreibt Bätzing laut einer Mitteilung vom Mittwoch in einem Brief an den 65-Jährigen. Der seit 2018 als Botschafter beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomat beendet zum Monatsende seinen Dienst.
Mit politisch analytischer Kraft und dem unverstellten Blick auf die Realitäten in der Kirche sei es Koch möglich gewesen, Debatten mitzugestalten und seine Sicht der Dinge darzulegen. "Als Diplomat und Christ haben Sie so eine der sicherlich spannendsten und aufreibenden Zeiten in der katholischen Kirche erlebt. Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Mittlerrolle", schreibt der Limburger Bischof und dankt dem Botschafter für dessen "unermüdlichen Brückenbau". Es sei Koch zudem ein Anliegen gewesen, die Botschaft als Ort der Begegnung offenzuhalten, soweit die Pandemie dies zugelassen habe.
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Kochs Nachfolger als deutscher Botschafter beim Vatikan wird Bernhard Kotsch. Er werde seinen Posten zum 5. Juli antreten, erfuhr katholisch.de aus dem Auswärtigen Amt. Kotsch war bisher Koordinator der Nachrichtendienste im Bundeskanzleramt in Berlin. Kotsch ist Katholik und gilt als zurückhaltender, sehr loyaler und verschwiegener Regierungsbeamter.
Der gebürtige Regensburger studierte in seiner Heimatstadt Geschichte und Politikwissenschaft, anschließend erhielt er ein Stipendium der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. 1999 promovierte er an der Technischen Universität Chemnitz zu einem politikwissenschaftlichen Thema. Später absolvierte er die Ausbildung für den höheren Dienst im Auswärtigen Amt. Als Angehöriger des Auswärtigen Dienstes war Kotsch von 2007 bis 2009 an der Deutschen Botschaft im Senegal tätig. Später wechselte er in die für Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik verantwortliche Abteilung 2 des Bundeskanzleramts, wo er für Afrika und den Nahen Osten zuständig war, bevor er stellvertretender Büroleiter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde. (cbr/stz/KNA)
30.06.21, 18 Uhr: ergänzt um weitere Informationen