Vatikan erhebt Anklage wegen Finanzskandal
Im Zusammenhang mit dem Finanzskandal im vatikanischen Staatssekretariat hat das Gericht des Vatikan Anklage gegen insgesamt neun Personen erhoben. Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls am Samstag weiter mitteilte, soll der Prozess am 27. Juli beginnen. Beschuldigt werden Mitarbeiter des Staatssekretariats, leitende Mitarbeiter der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde (AIF) sowie externe Finanzmakler.
Zu den jetzt Vorgeladenen gehören der frühere Präsident und der Direktor der AIF, Rene Brülhart und Tommaso Di Ruzza, die italienischen Finanzmakler Enrico Crasso, Raffaele Mincione, Nicola Squillace, Fabrizio Tirabassi und Gianluigi Torzi. Weiters werden beschuldigt die Managerin Cecilia Marogna sowie Mauro Carlino aus dem Staatssekretariat. Anklage wurde auch gegen drei Unternehmen von Crasso und eine Firma von Marogna in Slowenien erhoben.
Die Anklagen lauten unter anderem auf Veruntreuung, Korruption, Erpressung, Geldwäsche Betrug, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung. Bei den Ermittlungen, so die Mitteilung, seien auch Verdachtsmomente gegen Kardinal Angelo Becciu wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauch aufgetaucht, die weiter verfolgt würden. (KNA)