Papst Franziskus aus Klinik entlassen
Zehn Tage nach seiner Darm-OP ist Papst Franziskus am Mittwoch aus dem römischen Gemelli-Krankenhaus entlassen worden. Auf dem Weg in den Vatikan habe er in der Basilika Santa Maria Maggiore Halt gemacht, um dort vor der von ihm verehrten Marienikone "Salus populi romani" zu beten, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Franziskus habe sich dort für seine gute Genesung bedankt. Zudem habe er für alle Kranken gebetet, vor allem für jene, die er während seines Krankenhausaufenthalts getroffen habe.
Franziskus wurde am späten Vormittag im Auto zurück in den Vatikan gefahren. Bei der Ankunft hielt der Wagen kurz an einem Wachposten des Militärs; der Papst ließ sich aus dem Wagen helfen und begrüßte die anwesenden Soldaten und Polizisten persönlich. Noch am Dienstag hatte Bruni erklärt, der Papst setze "seine geplante Behandlung und Rehabilitation fort, die es ihm ermöglichen sollen, so bald wie möglich in den Vatikan zurückzukehren". Zuvor war von mindestens sieben Tagen die Rede, die das Kirchenoberhaupt im Krankenhaus verbringen müsse, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf.
Dem 84-Jährigen war am 4. Juli in einem geplanten dreistündigen Eingriff der linke Teil des Dickdarms entfernt worden. Abschließende Untersuchungen hatten die erste Diagnose einer schweren Verengung des Dickdarms bestätigt. Der genauere Befund zeigte demnach "Anzeichen einer sklerosierenden Divertikulitis", einer verhärteten Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand.
Angelus vom Klinik-Balkon
Am Sonntagmittag hatte Franziskus erstmals in seiner Amtszeit das traditionelle Angelus-Gebet von einem Balkon der Klinik aus geleitet. Dabei stand er die ganze Zeit und schien wenig geschwächt. In seiner Ansprache hob Franziskus die Bedeutung eines guten und kostenfreien Gesundheitssystems hervor. Später verbreitete der Vatikan Videoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Franziskus im Rollstuhl über einen Flur geschoben wurde und sich mit Mitarbeitern und Patienten unterhielt.
Am Dienstagabend hatte Franziskus zudem die benachbarte onkologische Kinderstation besucht. Dort sprach er mit jungen Patienten und ihren Eltern. Die Station für Kinder mit Krebserkrankungen liegt im zehnten Stock der Klinik, in unmittelbarer Nachbarschaft des Appartements, das für den Papst reserviert ist. (tmg/KNA)
14.7., 13:10 Uhr: Ergänzt um weitere Details.