Per Brief: Bischof wirbt bei Jugendlichen um Mitarbeit in der Kirche
Ungewöhnliche Nachwuchswerbung: Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz hat in einem Brief an 12.000 getaufte und konfirmierte Jugendliche in dem Bundesland für eine Mitarbeit in der Kirche geworben. "Die Kirchentür steht Dir offen – Du bist wichtig für unsere Kirche! Ich bin mir sicher, dass Du mit Deinen Begabungen und Ideen die Kirche bereichern kannst", so Bilz in dem am Montag auch auf der Internetseite der evangelischen Landeskirche Sachsens veröffentlichten Schreiben.
Werbung für kirchliche Berufe
Das Mitgestalten der Kirche könne man sogar zum Beruf machen, so der Bischof weiter. Kirche und Diakonie böten viele Möglichkeiten, den Glauben mit einer beruflichen Perspektive zu verbinden. Für konkrete Informationen zu kirchlichen Berufen verweist Bilz auf die von seiner Landeskirche erstellte Broschüre "Berufe in Kirche & Diakonie". Darin werden unter anderem die Berufe Pfarrer, Kirchenmusiker, Religionslehrer, Sozialpädagoge und Friedhofsmitarbeiter und ihre jeweiligen Zugangsvoraussetzungen vorgestellt.
Bilz betonte in seinem Brief auch die große Bedeutung junger Menschen für die Kirche: "Sie gestalten das Gemeindeleben mit und bringen neue Ideen und 'frischen Wind' in die Gemeinde. Das ist nicht immer einfach – aber wichtig für die Kirche." Er sei froh zu wissen, dass es junge Menschen gebe, die mit Neugier und Energien die Kirche mitgestalten wollten.
Respekt für Umgang Jugendlicher mit der Corona-Pandemie
Zudem äußerte der Bischof auch seinen Respekt für den Umgang der Jugendlichen mit der Corona-Pandemie. Er habe in den vergangenen Monaten oft an die Jugendlichen gedacht und habe große Achtung davor, wie sie "diese schwierige Zeit mit den Einschränkungen und Unsicherheiten" gemeistert hätten. Gerne wolle er von ihnen selbst erfahren, wie es ihnen gehe, was ihnen gerade wichtig sei und was ihnen Sorgen mache. In seiner YouTube-Reihe "Bei Bischof Bilz" wolle er am 18. September die Anliegen von jungen Menschen aufgreifen.
Bilz ist seit März vergangenen Jahres Landesbischof von Sachsen. Er folgte auf Carsten Rentzing nach, der im Oktober 2019 zurückgetreten war. Zuvor war bekannt geworden, dass er in seiner Studienzeit demokratiefeindliche Texte veröffentlicht und Kontakte zu rechtskonservativen Milieus hatte. (stz)