Gewichtheberin gewinnt Gold bei Olympia – und dankt Maria und Jesus
Nach ihrem Olympiasieg im Gewichtheben hat die philippinische Sportlerin Hidilyn Diaz der Fürsprache der Gottesmutter Maria und Jesus Christus für ihren Sieg gedankt. Bei einer virtuellen Pressekonferenz nach dem Wettkampf und der anschließenden Medaillenvergabe am Dienstag trug sie eine Halskette mit der sogenannten "Wundertätige Medaille". Diese habe sie von einer Freundin erhalten, mit der zusammen sie neun Tage lang vor dem Wettkampf auch das Morgengebet gesprochen habe. "Es ist ein Zeichen ihres Glaubens und meines Glaubens an Mutter Maria und Jesus Christus", erklärte Diaz. Die 30-Jährige setzte sich in Tokio in der Gewichtsklasse bis 55 Kilo knapp gegen die Chinesin Liao durch. Sie schaffte im ersten Versuch 127 Kilo und damit ein Kilo mehr als ihre Konkurrentin. Es ist die erste olympische Goldmedaille in der Geschichte des asiatischen Inselstaats.
Die Philippinische Bischofskonferenz gratulierte Diaz zu ihrem Sieg. "Wir bewundern ihre Hingabe an die Gottesmutter und ihren großen Glauben an Gott, der ihr zum Sieg verholfen hat", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Romulo Valles, in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung. "Hidilyn ist eine wahre Gewichtheberin, die ihre Kraft aus ihrer Liebe zum Land und ihrem tiefen katholischen Glauben schöpft."
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Noch 2019 war Diaz in Konflikt mit Präsident Rodrigo Duterte geraten. Ihr Name war zusammen mit Namen von Journalisten, Menschenrechtlern und Regierungskritikern in einer vom Büro des Präsidenten veröffentlichten Liste aufgeführt, mit der Duterte die Existenz einer Verschwörung zum Sturz der Regierung belegen wollte. Diaz hatte damals gegenüber Medien gesagt, sie habe Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Familie, nachdem einige der genannten Personen Attentaten zum Opfer gefallen waren. Auf Nachfragen von Journalisten lehnte Präsidentensprecher Harry Roque auf einer Pressekonferenz am Dienstag eine Entschuldigung gegenüber Diaz ab.
Die "Wundertätige Medaille" ist eine ovalförmige Gedenkprägung, die im 19. Jahrhundert nach einer von der Vinzentinerin Catherine Labouré berichteten Marienerscheinung angefertigt und in der Folge in großer Zahl verbreitet wurde. (mal/KNA)