Papst Franziskus warnt vor falschen Auslegungen des Evangeliums
Papst Franziskus hat vor falschen Auslegungen des Evangeliums gewarnt. "Das Evangelium ist nicht verhandelbar", betonte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der ersten Generalaudienz nach der Sommerpause in der vatikanischen Audienzhalle. Wer jedoch das Evangelium annehme, werde von Gott als Sohn und Tochter aufgenommen. Das Evangelium sei eine "unerschöpfliche Quelle des Heils", so Franziskus.
Im Juni hatte der 84-Jährige einen neuen Zyklus begonnen, der Themen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelt. In den Wochen zuvor hatte er jeweils zum Thema Gebet gesprochen.
Bis Ende Juni hatten die Audienzen Pandemie-bedingt zunächst als Video-Format ohne Gläubige und dann im Damasushof innerhalb der vatikanischen Mauern stattgefunden. Üblicherweise finden die Generalaudienzen unter Papst Franziskus mit Tausenden Pilgern aus aller Welt auf dem Petersplatz statt, im August werden sie aufgrund der Hitze des Öfteren in die klimatisierte Audienzhalle verlegt.
Gebet für Reform der Kirche
In einem am Dienstag veröffentlichten Video zum Gebetsanliegen für den August betonte der Papst, sich eine Reform der Kirche durch das Umdenken jedes Einzelnen zu wünschen. "Wir beginnen, die Kirche zu reformieren, indem wir uns selbst reformieren. Ohne vorgefertigte Ideen, ohne ideologische Vorurteile, ohne Starrheit, aber ausgehend von einer spirituellen Erfahrung, eine Erfahrung des Gebens, eine Erfahrung der Nächstenliebe, eine Erfahrung des Dienens", sagte Franziskus. Krisen gehörten dabei in einer lebendigen Kirche dazu: "Lebewesen geraten in eine Krise. Nur die Toten geraten nicht in eine Krise."
Videos mit den monatlichen Gebetsanliegen von Franziskus werden von der Vatikan-Stiftung "Gebetsnetzwerk des Papstes" zu wechselnden Themen erstellt. Zu sehen sind sie auf der Website der Initiative oder unter dem Stichwort "Das Video des Papstes" auf YouTube. (tmg/KNA)