Keine Hinweise auf religiös oder extremistisch motivierte Tat

Geköpfte Madonna: Verfahren gegen mutmaßlichen Täter eingestellt

Veröffentlicht am 12.08.2021 um 12:02 Uhr – Lesedauer: 

Regensburg ‐ Die Empörung war riesig, als im vergangenen Herbst eine Marienstatue in einer Straubinger Kirche enthauptet gefunden worden war. Jetzt wurde das Verfahren eingestellt: Der junge Mann sei "krankheitsbedingt schuldunfähig", so die Staatsanwaltschaft.

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Der Tatverdächtige, der im Oktober 2020 die Marienstatue in der Straubinger Jesuitenkirche geköpft haben soll, ist wieder frei. Der junge Mann sei "krankheitsbedingt schuldunfähig", teilte die Staatsanwaltschaft Regensburg am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage mit. Das Ermittlungsverfahren sei eingestellt worden.

Bei der beschuldigten Person handelte sich um einen Straubinger, der zur Tatzeit 20 Jahre gewesen sein soll. Der Fahndungserfolg vom Juni hatte laut Kripo auf den vor Ort gesicherten Spuren beruht. Die Ermittlungen hätten keinen Hinweis auf eine religiös oder extremistisch motivierte Tat ergeben.

Puppendoktor reparierte Figur

Ein Bericht über die enthauptete Statue auf der Facebook-Seite des Bistums Regensburg hatte zu einer Flut von Reaktionen geführt. Viele Menschen empörten sich über den Vorfall. Ein Polizist hatte auf dem Weg zum Dienst am Abend des 22. Oktober 2020 am Eingang der Jesuitenkirche den abgeschlagenen Kopf der Marienfigur entdeckt, dem eine Mund-Nase-Maske übergezogen worden war. Im Vorraum der Kirche stieß der Beamte auf die umgestürzte und beschädigte Statue.

Die Figur war seit Dezember 2020 im niederrheinischen Neuss. Der dort ansässige Puppendoktor Marcel Offermann restaurierte sie unentgeltlich. Anfang September soll die Statue an ihren angestammten Platz zurückkehren. (KNA)