Kardinal Marx wirbt an Mariä Himmelfahrt fürs Impfen
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Predigt zum katholischen Hochfest Mariä Himmelfahrt dazu genutzt, für die Schutzimpfung gegen das Coronavirus zu werben. "Impfen ist die Möglichkeit, auf die Gesundheit aller zu achten", sagte Marx am Sonntag im Liebfrauendom. "Die Sorge um Gesundheit, den Leib und das Wohl aller, hat mit Glaube zu tun", unterstrich er und dankte der Dompfarrei, dass sie zwei Tage lang ihren Pfarrsaal für Impfungen gegen Corona zur Verfügung gestellt hatte.
Nach Ansicht des Kardinals geht vom Fest Mariä Himmelfahrt eine Mahnung zur Schöpfungsverantwortung aus. "Das Fest hat auch die Botschaft, die Schöpfung als kostbare Gabe Gottes zu sehen", sagte der Erzbischof. "Gott hat uns diesen Raum gegeben als Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit." Deswegen sei es "sehr wichtig, wie wir mit unserem Leben, unserem Leib und der Schöpfung umgehen".
"Ein Akt der Nächstenliebe"
Die Impfstation im Pfarrsaal der Dompfarrei war am Freitagmittag mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eröffnet worden. Dabei sagte der Minister dem "Münchner Kirchenradio", er würde eine Wiederholung der Aktion begrüßen. Jeder Geimpfte trage dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu senken. In dieser Hinsicht sei das Impfen auch "ein Akt der Nächstenliebe". Von Angeboten wie "Impfen to go am Münchner Dom" erhoffe er sich, dass "die Menschen noch einmal aufgerüttelt werden, denn es gibt noch keinen Grund zur Sorglosigkeit".
Gestern hatte es die evangelische Theologin Elisabeth Gräb-Schmidt als grotesk bezeichnet, dass in Deutschland die verfügbaren Corona-Impfstoffe die Nachfrage übersteigen. "Weite Teile der Welt sehnen sich nach den Impfstoffen, und wir haben sie und nehmen sie nicht wahr", so Gräb-Schmidt. Zugleich sprach sie sich gegen eine Impfpflicht aus. (cph/KNA)