Bislang wurden rund 600 Menschen gegen Corona geimpft

Impfaktion im Wiener Stephansdom wird verlängert

Veröffentlicht am 19.08.2021 um 14:10 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Es habe Anrufe und Briefe gegeben, in denen er und Kardinal Christoph Schönborn beschimpft worden seien, "als hätten wir einen heiligen Ort entweiht", so Wiens Dompfarrer Toni Faber. Dennoch wird die Corona-Impfaktion im Stephansdom nun verlängert.

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Die Corona-Impfaktion im Wiener Stephansdom soll bis zum 3. Oktober verlängert werden. Bislang hätten sich rund 600 Menschen dort impfen lassen, berichtete die Presseagentur Kathpress am Donnerstag unter Berufung auf Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Dompfarrer Toni Faber äußerte sich erfreut über die Verlängerung. Man plane bereits den Betrieb der Impfstraße über den 22. August hinaus, um zu gewährleisten, dass das religiöse Leben im Dom auch weiterhin von der Aktion unbeeinflusst bleibe.

Seit dem 12. August werden im Wiener Stephansdom von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 21 Uhr Impfmöglichkeiten angeboten. Personen über 18 Jahre erhalten den Angaben zufolge den Impfstoff von Johnson & Johnson, 12- bis 17-Jährige Biontech/Pfizer. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Überrascht über den großen Andrang

Dompfarrer Faber hatte sich bereits zum Start der Aktion überrascht über den großen Andrang gezeigt. Er freue sich, wie gut das Angebot angenommen werde. Zugleich habe es Anrufe und Briefe gegeben, in denen er und der Wiener Kardinal Christoph Schönborn beschimpft worden seien, "als hätten wir einen heiligen Ort entweiht", so Faber. Zeitweise schickte die Stadt Wien ein zweites Impfteam zum Einsatz in den Stephansdom, um die Wartezeiten der Impfwilligen zu verkürzen.

Bei der Eröffnung der Impfstation hatte auch Schönborn die Notwendigkeit der Impfung betont. Der Stephansdom sei ein geeigneter Ort, um daran zu erinnern, dass Impfen etwas mit Selbstschutz, Nächstenliebe und dem Schutz anderer zu tun habe. Für die Kritik, dass nun im Dom geimpft wird, habe er zwar Verständnis, aber "der Dom war immer Zuhause für viele Menschen und ist offen für die Menschen". (tmg/KNA)