Papst erlässt Übergangsregeln für Domkapitel von Sankt Peter
Papst Franziskus hat übergangsweise neue Regeln für das Domkapitel von Sankt Peter erlassen. Ziel des andauernden Reformprojekts ist es laut den am Samstag veröffentlichten Vorgaben, "den liturgischen und pastoralen Dienst" in der vatikanischen Basilika zu stärken.
Zu diesem Zweck erhalten die knapp 30 Priester von Sankt Peter künftig eine "Kapitularvergütung". Diese darf nicht mit anderen Vergütungen aus der Kurie oder weiteren Einrichtungen des Heiligen Stuhls verknüpft werden.
Mehr Kompetenzen für die Dombauhütte
Die Verwaltung der wirtschaftlichen Aktivitäten, die mit dem angegliederten Museum und dem Verkauf religiöser Gegenstände verbunden sind, werden der Dombauhütte anvertraut. Das Kapitel soll indes weiter für "das derzeitige Immobilien- und Finanzvermögen und die entsprechenden Einnahmen" zuständig sein. Die neuen Regularien treten ab Oktober in Kraft.
Die Geschichte des vatikanischen Kapitels reicht Jahrhunderte zurück. Von Anfang an umfassten die Aufgaben verschiedene Bereiche – von der Liturgie bis hin zur Verwaltung des Vermögens der Basilika. Das Domkapitel besteht aus einem Kollegium von Priestern, die vom Papst als Kanoniker ernannt werden, sowie aus Koadjutoren.
Bereits 2007 hatte Papst Benedikt XVI. die Mitglieder ermutigt, sich stärker ihrer "wahren ursprünglichen Funktion" zuzuwenden, die vor allem "im Dienst des Gebets" bestehe. "Dies ist das eigentliche Wesen des Vatikankapitels und der Beitrag, den der Papst von Ihnen erwartet", sagte das Kirchenoberhaupt damals in einer Ansprache. (KNA)