Das ist der "Lebensretter" von Papst Franziskus
Der Krankenpfleger, der Papst Franziskus nach dessen eigenen Worten "das Leben gerettet" hat, ist von einer italienischen Zeitung "enttarnt" worden. Laut einem Bericht des "Corriere della Serra" (Montag) handelt es sich um den 52-jährigen Italiener Massimiliano Strappetti, der beim medizinischen Dienst des Vatikan arbeitet. Aufgrund der Analyse der Symptome überzeugte er den Papst von der Notwendigkeit einer Dickdarmoperation, die Anfang Juli in der römischen Gemelli-Klinik durchgeführt wurde.
Laut dem Bericht erkannten viele auf den Gängen des Vatikan in dem "freundlichen, in seiner Arbeit leidenschaftlichen, sehr zurückhaltenden" Mann den Krankenpfleger, von dem der Papst gesprochen hatte. Auch nach der Operation habe Strappetti als "Schutzengel des Papstes" fungiert und bei dessen Angelus-Gebet am 11. Juli von einem Balkon des 10. Stocks der Gemelli-Klinik an der Seite des Kirchenoberhaupts gestanden.
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Strappetti hatte zunächst mehrere Jahre auf der Intensivstation der Gemelli-Klinik gearbeitet, ehe er in den medizinischen Dienst des Vatikan berufen wurde. Er betreute bereits die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nach den Angaben des "Corriere" arbeitet der Ehemann und Vater in seiner Freizeit ehrenamtlich für die "Ausgestoßenen", von denen Papst Franziskus häufig spreche.
Am Montag hatte der spanische Radiosender "Cope" kurze Auszüge aus einem Interview mit Papst Franziskus veröffentlicht, die sich auf dessen Gesundheitszustand bezogen. Der Pontifex wurde dabei mit den Worten zitiert: "Ein Krankenpfleger hat mir das Leben gerettet. Ein Mann mit viel Erfahrung." Es sei bereits das zweite Mal in seinem Leben, dass ihm ein Pfleger das Leben gerettet habe, so Franziskus. Der erste Vorfall dieser Art habe sich 1957 ereignet. Damals musste Jorge Mario Bergoglio als Seminarist in Argentinien eine komplizierte Lungen-OP über sich ergehen lassen.
Antwort auf Spekulationen um Gesundheitszustand
Auf die Frage nach seiner allgemeinen Konstitution nach dem Eingriff antwortete der Papst in dem Interview: "Ich lebe noch." Mit Blick auf in italienischen Medien kursierende Gerüchte um einen möglichen Rücktritt sagte er, immer wenn ein Papst krank sei, wehe eine "Konklave-Brise oder ein Konklave-Sturmwind" durch die Schlagzeilen.
Franziskus war am 4. Juli bei einem geplanten dreistündigen Eingriff ein Teil des Dickdarms entfernt worden. Abschließende Untersuchungen hatten die erste Diagnose einer schweren Verengung bestätigt. Der genauere Befund zeigte demnach "Anzeichen einer sklerosierenden Divertikulitis", einer verhärteten Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand. Der Krankenhausaufenthalt des Papstes hatte einige Tage länger als angekündigt gedauert und damit Spekulationen über einen Papstrücktritt genährt. (mal)