Entscheidung der Ungeimpften muss Folgen haben
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Die Bundesregierung hat zu einer nationalen Impfwoche aufgerufen, um die vor sich hin dümpelnde Impfquote aufzubessern. Hoffentlich wird sie ein Erfolg. Denn gegen die Corona-Pandemie hilft nur die Impfung. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass es vor allem Ungeimpfte sind, die die Pandemie verlängern und schwer erkranken. So ist es schwer nachzuvollziehen, dass sich immer noch eine große Zahl von Menschen nicht impfen lassen will.
Eine solche Verweigerung Einzelner wird zum Problem aller. Leidtragende sind vor allem wieder einmal die Kinder, die noch nicht geimpft werden können. Sie werden Risiken ausgesetzt, die sie aus eigener Kraft nicht vermeiden können. Und viele Kinder werden in diesem Herbst auch wieder unter Schulausfall leiden, weil ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden müssen. 14 Tage Quarantäne bedeuten 14 Tage Freiheitsverlust für die betroffenen Kinder. Mit eingeschränkten Sozialkontakten, mit Einbußen bei der Schulbildung.
Noch einmal: Solche Folgen wären vermeidbar, wenn sich endlich alle, die es könnten, impfen ließen. Die Impfstoffknappheit ist längst überwunden. Wer jetzt noch nicht geimpft ist, will es wohl nicht. Vielleicht kann man der schwachen Impfquote noch ein bisschen mit Aufklärung, Informationen für bestimmte Zielgruppen und besonders bequemen Impfangeboten auf die Sprünge helfen. Doch das wird nicht reichen.
Es ist Zeit, die Daumenschrauben anzuziehen. Dazu gehört die Impfpflicht für Beschäftigte in besonders sensiblen Bereichen, wie dem Gesundheits- oder Bildungssystem. Und: Wer sich nicht impfen lassen will, muss die Folgen spüren. Der beste Weg ist die konsequente Umsetzung von 2G – nur noch Geimpfte und Genesene dürfen in Restaurants, Museen, Stadien. An Solidarität zu appellieren, reicht ja nicht mehr. Ungeimpfte müssen eben spüren, dass ihre eigene Entscheidung auch Folgen für sie persönlich hat.
Der Autor
Ulrich Waschki ist Geschäftsführer und Chefredakteur der Verlagsgruppe Bistumspresse.Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider.