Görlitzer Oberhirte ruft frustrierte Gläubige zum Bleiben auf

Bischof Ipolt: Kirchenaustritt "keine Lappalie"

Veröffentlicht am 24.09.2021 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Nicht wenige Gläubige sind von der Kirche frustriert und denken über einen Austritt nach. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt ruft sie nun zum Bleiben auf. Ein Austritt sei "keine Lappalie". Gleichzeitig wünscht er sich ein anderes Miteinander.

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Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat frustrierte Gläubige aufgerufen, nicht aus der Kirche auszutreten. Ein Austritt sei "keine Lappalie", sagte er gegenüber der "Tagespost" am Freitag. Die Kirche lebe vom Miteinander, nicht von Drohungen.

In der von Christus begründeten Gemeinschaft gehöre es "auch mal dazu, Leid auszuhalten". Man dürfe das Schöne mitnehmen, müsse aber "auch ertragen, wenn nicht alles nach dem eigenen Willen geht". Spannungen und Trennungen habe es schon zur Zeit Jesu gegeben.

Warnung und Verständnis

Mit Blick auf den Synodalen Weg warnte er vor gegenseitigen Drohungen der Teilnehmenden. Andererseits zeigte er Verständnis für Ungeduld, da besonders in der Corona-Zeit viele Prozesse langsamer gelaufen seien. "Es gibt Dinge, die müssen wir angehen, und da sind wir jetzt bei der Bischofskonferenz dabei." 

Anlässlich der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe hatte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Agnes Wuckelt, vor weiteren Kirchenaustritten engagierter Frauen gewarnt, sollte der Synodale Weg nicht zu weitreichenden Reformen führen. Die "Maria 2.0"-Initiatorinnen Lisa Kötter und Andrea Voß-Frick sind bereits aus der Kirche ausgetreten. Wuckelt selbst kündigte ihren Austritt für den Fall an, dass der Synodale Weg scheitert. (cph)