Papst warnt vor Lagerdenken innerhalb der Kirche
Papst Franziskus hat vor einem spalterischen Lagerdenken innerhalb der katholischen Kirche gewarnt. Beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz mahnte er die Gläubigen, sich vor dieser teuflischen "Versuchung" in Acht zu nehmen. Wer meine, er habe das "exklusive Recht über Jesus", erhebe sich fälschlicherweise über andere und schließe sie aus.
Stattdessen sollten kirchliche Gemeinschaften "demütig und offen" sein, so der Papst. Das gelte für Priester, Gemeindemitglieder, geistliche Gemeinschaften und andere Vereinigungen gleichermaßen. Stets bestehe das Risiko, dass sich abgeschlossene Zirkel von der Gemeinschaft abwendeten. "Der Heilige Geist will aber keine Abgeschlossenheit", betonte das Kirchenoberhaupt.
Aufforderung zu Offenheit anlässlich Weltmigrantentag
In seiner sonntäglichen Ansprache forderte Papst Franziskus erneut zu mehr Offenheit für Migranten in aller Welt auf. Es sei notwendig, "gemeinsam, ohne Vorurteile und ohne Angst an der Seite der Schwächsten zu stehen", so der Pontifex. In einer inklusiven Welt dürfe niemand ausgeschlossen werden. Migranten würden von der Hoffnung auf ein neues Leben angetrieben. Vor dieser Hoffnung solle man sich nicht verschließen, so das Kirchenoberhaupt.
Franziskus äußerste sich anlässlich des 107. Welttags des Migranten und Flüchtlings. Ziel des katholischen Aktionstages ist es, eine "integrative Kirche" zu bilden, die "aufmerksam ist für die gesamte Menschheitsfamilie" und fähig, "Gemeinschaft in Vielfalt zu schaffen". Getragen wird der Welttag von Organisationen wie Caritas, Missio, Sant'Egidio oder Misereor. Er wird auch in vielen Pfarrgemeinden begangen. Das aktuelle Motto lautet: "Auf dem Weg zu einem immer größeren Wir". (mfi/KNA)