Bischöfe fordern schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
Mehr als 70 katholische Bischöfe und Ordensleute aus aller Welt fordern ein rasches Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe. Aus Deutschland haben der Freiburger Erzbischof Stephan Burger, zuständig für das Hilfswerk Misereor, und der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Augsburger Bischof Bertram Meier, einen entsprechenden Appell unterzeichnet. Das teilte Misereor am Montag vor dem Gipfel der G20-Finanzminister in London mit.
Die Unterzeichnenden fordern die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten demnach auf, die Nutzung fossiler Brennstoffe endgültig zu beenden. Der Klimawandel treffe insbesondere die Menschen in armen und klimatisch gefährdeten Gesellschaften, "die am wenigsten zu diesem Problem beigetragen haben", heißt es in dem Appell. "Wir sehen immer schwerere und häufigere Dürren und Überschwemmungen, den Verlust von Ernten und die Zerstörung von Land. Wir können und dürfen angesichts dieses Leids und dieser Ungerechtigkeit nicht schweigen."
Investitionen in "saubere und sichere Energieformen"
Die Welt müsse die fossilen Brennstoffe im Boden lassen, wenn die Menschheit die globale Erwärmung bis Ende 2030 auf unter 1,5 Grad begrenzen wolle, mahnen die Unterzeichnenden. Jede neue Entwicklung von Kohle, Öl und Gas solle gestoppt werden, ebenso jegliche Finanzierung fossiler Brennstoffe im Ausland. Zudem müssten die Investitionen in "saubere und sichere Energieformen wie Wind- und Solarenergie" massiv ausgebaut werden. Auch brauchten Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen seien, mehr Unterstützung. "Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften müssen als Erste handeln."
Die Unterzeichnenden beziehen sich den Angaben zufolge auch auf eine Mahnung von Papst Franziskus. Er hatte im Mai 2019 kritisiert, dass die Investitionen in fossile Brennstoffe weiter anstiegen. "Wir beschreiten weiter alte Pfade, weil uns fehlerhafte Planungen und Korruption zu Besitzstandswahrern macht. Wir sehen immer noch etwas als Profit an, was unser Überleben bedroht", so der Papst. (KNA)