Man müsse die Zahlen ernsthaft betrachten

Deutlich weniger Priester in Italien

Veröffentlicht am 10.11.2021 um 16:30 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Rom ‐ Selbst in einem katholisch geprägten Land wie Italien wird der Priestermangel zunehmend zum Problem: Das zeigt eine aktuelle Auswertung der dortigen Bischofskonferenz. Ohne den Zuzug ausländischer Geistlicher wäre die Entwicklung noch deutlicher.

  • Teilen:

Priestermangel wird auch im katholisch geprägten Italien zunehmend zum Problem. Laut einer aktuellen Auswertung der Italienischen Bischofskonferenz (Mittwoch) beträgt die Zahl der Priester in dem Mittelmeerland aktuell rund 31.800. Dies seien elf Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Ohne den verstärkten Zuzug ausländischer Geistlicher wäre diese Entwicklung noch deutlicher ausgefallen, hieß es. Ihr Anteil liege in Italien mittlerweile bei 8,3 Prozent.

Das Land hat rund 25.600 katholische Gemeinden. In diesen arbeiten etwa 15.100 Priester; mehr als die Hälfte sind demnach nicht als Gemeindepfarrer tätig. Das Durchschnittsalter aller Priester liegt nach Angaben der Bischofskonferenz bei 60,6 Jahren.

"Nicht alarmierend", aber...

Der Zuständige der Bischofskonferenz für Berufungspastoral, Michele Gianola, bezeichnete die Zahlen zwar als "nicht alarmierend". Allerdings müsse man sie ernsthaft betrachten. Einer Kirche, die keine Seelsorger mehr hervorbringe, drohe "der Atem auszugehen", so Gianola. Er forderte alle aktiven Katholiken auf, sich einzubringen und "mutig den Weg kirchlicher Erneuerung" mitzugehen.

Zum Vergleich: Laut aktueller Statistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gab es im Jahr 2020 in Deutschland 12.565 Priester. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang (2019: 12.983). Es fanden 67 Priesterweihen statt, davon elf von Ordenspriestern. (tmg/KNA)