Erzbistum Hamburg rechnet mit Einnahmeausfällen von 40 Millionen Euro
Infolge der Corona-Pandemie rechnet das Erzbistum Hamburg mit Einnahmeausfällen in Höhe von 40 Millionen Euro. Auf entsprechende Prognosen für die Jahre 2020 bis 2024 verweist die Diözese in einem Bericht auf ihrer Internetseite. Demnach schloss das finanziell ohnehin schon angeschlagene Nordbistum das Wirtschaftsjahr 2020 mit einem Minus von 10,9 Millionen Euro ab. Seine bilanzielle Überschuldung erhöhe sich somit auf rund 105 Millionen Euro. Schon 2019 war das Erzbistum auf ein Defizit von 14,8 Millionen Euro gekommen.
"Trotz weiterhin großer Kostendisziplin konnten wir auch im vergangenen Jahr kein positives Ergebnis erzielen", erklärt Verwaltungsdirektor Alexander Becker. Wesentliche Gründe seien der Corona-bedingte Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 13,7 Millionen Euro gegenüber den Planungen und eine Rückstellung für das Krankenhaus Groß Sand in Hamburg-Wilhelmsburg, das seit Jahren rote Zahlen schreibt und dessen Verkauf die Diözese seit Längerem plant.
Der bilanziellen Überschuldung lägen im Wesentlichen langfristige Pensions- und Beihilfeverpflichtungen zugrunde, heißt es weiter. Daher sei das Erzbistum aktuell trotzdem zahlungsfähig. Die Bistumsverwaltung gehe davon aus, dass die Kirchensteuereinnahmen im laufenden Jahr wieder um fünf Millionen Euro steigen. Zuletzt hatte die Diözese angekündigt, dass sich angesichts knapper Kassen die Kirchengemeinden künftig gegenseitig unterstützen sollen, wofür der Wirtschaftsrat des Erzbistums die Ausgestaltung eines Solidaritätsfonds empfohlen hat. Er soll finanzschwachen Pfarreien helfen, ihre notwendigsten Immobilien zu erhalten. Bis Ende 2022 sollen sämtliche Gebäude des Erzbistums auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls verkauft werden. (tmg/KNA)