Irme Stetter-Karp zur neuen ZdK-Präsidentin gewählt
Irme Stetter-Karp ist neue Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Sie setzte sich bei der Wahl durch die Vollversammlung des ZdK am Freitagmittag in Berlin gegen Ulrich Hemel durch. Stetter-Karp folgt damit auf Thomas Sternberg, der für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung gestanden hatte. Von den anwesenden und teils online zugeschalteten Mitglieder des ZdK stimmten 149 für Stetter-Karp; Mitbewerber Hemel erhielt 41 Stimmen.
Bei ihrer Vorstellung betonte die promovierte Sozialwissenschaftlerin, dass der kirchliche Reformprozess des Synodalen Wegs in Deutschland unerlässlich sei, um einen 50-jährigen Reformstau zu überwinden. Sie wolle "leidenschaftlich für Reformen kämpfen", allerdings setze einem die Kirche "in manchen Momenten gehörig zu mit ihrer männerbündischen Beharrlichkeit, um nicht Starrsinn und Machverliebtheit sagen zu müssen", sagte Stetter-Karp. Für die Führung des ZdK wünscht sich die neue Präsidentin eine starke Gemeinschaftsarbeit innerhalb des Präsidiums.
Die 1956 geborene Stetter-Karp war von 1981 bis zu ihrem Ruhestand im vergangenen Jahr in verschiedenen Funktionen für das Bistum Rottenburg-Stuttgart tätig, zuletzt als Ordinariatsrätin und Leiterin der Hauptabteilung Caritas im Bischöflichen Ordinariat. Die Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge mit Sitz in Berlin und Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes ist gewählte Einzelpersönlichkeit im ZdK, Mitglied des Hauptausschusses und Mitglied des Sachbereichs "Europäische Zusammenarbeit und Migration". Beim Synodalen Weg ist sie Mitglied des Synodalforums 4 "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft". Stetter-Karp ist nach Rita Waschbüsch, die von 1988 bis 1997 Präsidentin des ZdK war, die zweite Frau in diesem Amt.
Auch Vizeposten des ZdK-Präsidiums neu besetzt
Bei der Vollversammlung wurde auch das Vizepräsidium des ZdK neu besetzt: Von den insgesamt sieben zur Wahl stehenden Frauen und Männern wurden die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins und Vorsitzende des Synodal-Forums "Sexualität und Partnerschaft" beim Synodalen Weg Birgit Mock, die Journalistin und Professorin für Fernsehjournalismus Claudia Nothelle, der Professor für Neutestamentliche Exegese Thomas Söding und der Bankkaufmann Wolfang Klose als Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten gewählt. Klose war als einzige Person bereits Mitglied des Vorgängerpräsidiums.
Sternberg, der seit 2017 Präsident des ZdK war, hatte bereits im April bekannt gegeben, in diesem Herbst nicht erneut für das Amt zu kandidieren. Der deutsche Politiker (CDU) und ehemalige Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen galt als wichtiger Motor des Synodalen Weges in Deutschland. Auch der für den Jahreswechsel geplante Umzug des Generalsekretariats des ZdK von Bonn nach Berlin geht maßgeblich auf Initiativen Sternbergs zurück. Die Vollversammlung ist das oberste Organ des ZdK, das sich aus seinen rund 230 Mitgliedern zusammensetzt und zweimal jährlich tagt. Trotz der hohen Corona-Inzidenz findet die Wahl-Vollversammlung noch bis Samstagmittag als Präsenzveranstaltung in Berlin statt. Es gilt die 2G-Regelung (geimpft oder genesen); rund 50 ZdK-Mitglieder nehmen per Liveschalte online teil. (mfi)
19.11., 14:05 Uhr: Ergänzt um Vizepräsidium.