Neymeyr verurteilt Gewalt gegen Polizisten bei Corona-Protesten
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat die Gewalt gegen Polizisten bei Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verurteilt. "Es ist völlig inakzeptabel, wenn Polizistinnen und Polizisten im Einsatz beschimpft werden oder sogar körperliche Gewalt erfahren", sagte Neymeyr am Freitag in Erfurt. Mit Blick auf angekündigte weitere Protestaufmärsche rief er die Menschen in Thüringen zur Besonnenheit auf: "Schauen Sie genau hin, unter welchen Parolen und mit wem Sie da mitmarschieren."
Zugleich würdigte der Bischof die Arbeit der Polizei bei den jüngsten Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. "Oft wird der Dienst der Polizistinnen und Polizisten als etwas Selbstverständliches betrachtet und erfährt wenig Wertschätzung. Dabei wird übersehen, dass die Einsatzkräfte häufig sehr belastenden und gefährlichen Situationen ausgesetzt sind", so Neymeyr. Er habe höchsten Respekt vor dem Dienst der Polizei. Diese versuche, mit Besonnenheit und Augenmaß die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Bischof: Polizisten für ihren wichtigen Dienst Anerkennung zollen
"Ich danke den Thüringer Polizistinnen und Polizisten sehr für ihren Einsatz für unsere Sicherheit", so der Bischof weiter. Besonders in der derzeitigen Advents- und Weihnachtszeit, in der viele Polizeiangehörige nicht bei ihren Familien sein könnten, solle die Bevölkerung den Beamten den Rücken stärken und ihnen für ihren wichtigen Dienst Anerkennung zollen.
In Thüringen kommt es seit mehreren Wochen immer wieder zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Am Montag gingen in dem Bundesland bei etwa 26 größtenteils illegalen Veranstaltungen Menschen auf die Straße. In Erfurt wurden dabei fünf Polizisten verletzt. Bei Protesten in Greiz wurden am vergangenen Samstag laut Medienberichten sogar 14 Polizisten verletzt, nachdem sich dort nach Aufrufen in sozialen Medien bis zu 1.000 Menschen versammelt hatten. (stz)