Solidarität mit dem ungeimpften Tennisspieler in australischer Abschiebehaft

Serbischer Patriarch unterstützt Novak Djokovic

Veröffentlicht am 08.01.2022 um 13:24 Uhr – Lesedauer: 

Belgrad ‐ Die Australier sind empört, dass Novak Djokovic trotz fehlender Corona-Impfung an den Australian Open teilnehmen will. Aus seiner Heimat Serbien erhält er Unterstützung: Sein Vater vergleicht ihn mit Jesus und auch der Patriarch steht an seiner Seite.

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Der serbische Patriarch Porfirije unterstützt den Tennisspieler Novak Djokovic, der aufgrund seiner fehlenden Corona-Impfung bislang nicht nach Australien einreisen darf. Auf seinem Instagram-Kanal versicherte der Patriarch dem Tennis-Weltranglistenersten zum orthodoxen Weihnachtsfest seine Solidarität. "Von den Schwierigkeiten und Versuchungen, die Sie an Weihnachten, dem Tag aller Freude, durchmachen, wird morgen nur ein blasser Schatten bleiben", so Porfirije: "Millionen orthodoxer Serben beten für Sie und für uns." Ebenfalls am Donnerstag hatte der Vater Djokovics seinen Sohn mit Jesus verglichen. "Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns", so Srdjan Djokovic auf einer Pressekonferenz in Belgrad. "Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun."

Am Mittwoch lehnten die australischen Grenzbehörden Djokovics Einreise ab, weil sie eine zuvor erteilte Ausnahmegenehmigung für den nicht gegen Covid geimpften Sportler anerkannten. Die 110. Australian Open, die am 17. Januar beginnen, sollten das erste Tennisturnier der Saison für den Serben werden. Djokovic wurde in einem Hotel für Ausreisepflichtige untergebracht und geht juristisch gegen die verweigerte Einreise vor. Die Gerichtsverhandlung ist für Montag angesetzt. Seine Anwälte bringen vor, dass bei dem Tennisspieler im Dezember eine symptomlose Infektion mit dem Sars-CoV2-Virus festgestellt worden sei.

Porfirije ist seit Februar 2021 Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche. Er folgte dem im November zuvor verstorbenen Patriarchen Irinej I. nach, der an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben war. Der 90-jährige Irinej hatte zuvor den Trauergottesdienst für den mit 82 Jahren an Covid-19 gestorbenen Erzbischof Amfilohije geleitet, Oberhaupt der montenegrinischen Kirche. Tausende Anwesende in Podgorica hielten sich Medienberichten zufolge nicht an Corona-Schutzmaßnahmen; die Behörden beklagten "drastische Verstöße". (fxn)