Frankreich will Gotteshäuser besser gegen Angriffe schützen
Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin will vier Millionen Euro freigeben, um Gotteshäuser besser gegen Kriminalität zu sichern. Dies habe er während des Besuchs einer Kirche in Romainville angekündigt, berichtete die Zeitung "La Croix" (online Freitagabend). Im Pariser Vorstadt-Departement Seine-Saint-Denis hatte es seit Jahresbeginn etliche Fälle von Vandalismus an und in Kirchen gegeben.
Die Gelder sollten helfen, Gotteshäuser etwa mit Videoschutz auszustatten, um die Täter finden und weitere Taten verhindern zu können, so der Minister. Diese Hilfen, die vor allem der katholischen Kirche zugute kommen sollen, seien nicht Teil des "Gesetzes der Trennung von Kirche und Staat", erläuterte Darmanin, der auch Kultusminister ist.
1.380 antireligiöse Handlungen in 2021
Auch im Bistum Poitiers gab es dem Bericht zufolge zuletzt einen Vandalismus-Fall. Sechs Heiligenstatuen sei am 6. Januar in einer Kirche im Poitevin der Kopf abgeschlagen worden. Am vergangenen Wochenende sei zudem aus der Basilika Paray-le-Monial (Departement Saone-et-Loire) eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. gestohlen worden.
Der Sprecher der Französischen Bischofskonferenz, Hugues de Woillemont, dankte der Regierung. Man werde sich dafür einsetzen, "die Kirchen tagsüber für alle offenzuhalten". 2021 verzeichnete Frankreichs Innenministerium insgesamt 1.380 antireligiöse Handlungen wie Beleidigungen, Vandalismus oder Schändungen; ein Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zu 2019. (KNA)