Kardinal mit Bischof Genn derzeit im Vatikan

Brief von Steinhäuser: Woelki kehrt am Aschermittwoch zurück

Veröffentlicht am 24.02.2022 um 12:45 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Im Erzbistum Köln sieht man es als sicher an, dass Kardinal Woelki am Aschermittwoch wieder im Dienst ist: Das geht aus einem internen Brief des Apostolischen Administrators an die Mitarbeiter hervor. Woelki selbst befindet sich unterdessen in Rom.

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Kardinal Rainer Maria Woelki tritt am Aschermittwoch seinen Dienst als Erzbischof von Köln wieder an. Das geht aus einem Brief des Apostolischen Administrators Rolf Steinhäuser an die Mitarbeiter der Erzdiiözese hervor, der katholisch.de vorliegt. Zuerst hatte der WDR berichtet. Nun bestehe die notwendige Klarheit, heißt es in dem Brief. "Zur Klarheit: Herr Kardinal Woelki wird seinen Dienst als Erzbischof am 02. März 2022, dem Aschermittwoch, wieder antreten. Mit dem Beginn des Aschermittwochs endet meine Zeit als Apostolischer Administrator des Erzbistums Köln." Auch die Pressestelle der Erzdiözese geht weiterhin von einer Rückkehr des Erzbischofs aus: "Uns liegen über die am Montag versendete Pressemeldung zur Rückkehr Kardinal Woelkis hinaus keine Informationen vor", heißt es auf Anfrage. Darin wurden bereits die Rückkehr an Aschermittwoch und ein Fastenhirtenbrief angekündigt.

Steinhäuser werde dem Erzbischof am Nachmittag die Amtsgeschäfte wieder übergeben, heißt es im Brief weiter. Am Aschermittwoch werde  eine entsprechende Pressemeldung veröffentlicht. Das bereits zuvor angekündigte Hirtenwort sei auch Steinhäuser noch nicht bekannt. "Weitere Informationen über die Gestaltung der kommenden Zeit hat mir der Erzbischof nicht mitgeteilt", so der Weihbischof. Er werde dann wieder seine alten Zuständigkeiten für den Pastoralbezirk Mitte und als Bischofsvikar für die Ökumene und den Interreligiösen Dialog, für die Ausbildung der Ständigen Diakone und für die Orden übernehmen.

Anlass des Schreibens war die Absage eines geplanten Treffens zwischen Steinhäuser und Mitarbeitern. Mit der Gewissheit über die Rückkehr gebe es keine gute Situation mehr für Gespräche. "Die unmittelbar bevorstehende Übergabe meiner Aufgabe hätte fast jede Äußerung meinerseits missverständlich erscheinen lassen und mich zum 'stummen Fisch' gemacht, der auf Ihre Gefühle und Meinungen nicht angemessen reagieren kann. Diese gemeinsame Ohnmachtserfahrung wollte ich uns gerne ersparen", so der Weihbischof.

Woelki und Genn in Rom gesichtet

Im Brief bezeichnete Steinhäuser seine Zeit als Apostolischer Administrator als "sehr dicht und ungeheuer anstrengend": "Ich bin immer wieder an meine Grenzen gekommen, habe aber auch viele frohmachende Erfahrungen gemacht, die weiter mitgehen." Er dankte den Mitarbeitern "für den gemeinsamen Weg (das war durchaus schon 'synodal') und das gemeinsame Erleben, Ihre Freundlichkeit und alle Unterstützung". Er wisse, dass ihn auch viele in ihr Gebet hineingenommen haben. Dafür zeigte er sich dankbar.

Unterdessen berichtet die Katholisch Nachrichten-Agentur (KNA), dass Woelki zusammen mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn in Rom sei. Beide sollen am Donnerstagmorgen auf dem Weg in Richtung des vatikanischen Gästehauses Santa Marta gesichtet worden sein, wo Papst Franziskus seit seiner Wahl zum Papst residiert. Genn ist Mitglied der Bischofskongregation und hatte als dienstältester Bischof der Kirchenprovinz Köln den Heiligen Stuhl Anfang Dezember 2020 über eine mutmaßliche Pflichtverletzung Woelkis im Zusammenhang mit einem Missbrauchsverdacht informiert.

Woelki befindet sich nach der durch Papst Franziskus angeordneten Visitation durch den schwedischen Kardinal Anders Arborelius und den Rotterdamer Bischof Johannes van den Hende im vergangenen Jahr in einer halbjährigen Auszeit, die am Mittwoch endet. Zuletzt wurde aufgrund von Terminabsagen Woelkis und wachsenden Protesten und Unzufriedenheit spekuliert, ob die Rückkehr wie geplant geschehen werde. (fxn)