Angriff Russlands gefährde das "Friedensprojekt Europa"

Bätzing und Kurschus: Invasion der Ukraine sofort stoppen

Veröffentlicht am 24.02.2022 um 14:55 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die beiden großen Kirchen in Deutschland blicken mit Erschütterung in die Ukraine. Der Angriff Russlands gefährde das "Friedensprojekt Europa" und müsse sofort gestoppt werden, betonen der DBK-Vorsitzende und die EKD-Chefin in einem gemeinsamen Appell.

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Die obersten Repräsentanten der beiden großen Kirchen in Deutschland fordern das sofortige Ende der russischen Invasion in der Ukraine und konkrete Friedensbemühungen aller Beteiligten. "Wir sind erschüttert über die aktuelle Entwicklung und rufen die Russische Föderation dazu auf, weitere Aggressionen zu unterlassen", sagten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, am Donnerstag nach einem Treffen in Bonn. Russland müsse die militärischen Angriffe unverzüglich stoppen und die territoriale Integrität der Ukraine vollumfänglich anerkennen. "Der Angriff Russlands auf die Ukraine gefährdet das Friedensprojekt Europa." Anlass der Zusammenkunft war der Antrittsbesuch der im vergangenen November neu gewählten EKD-Ratsvorsitzenden beim DBK-Vorsitzenden.

Sie wüssten sich in dieser "angespannten Lage" ökumenisch besonders miteinander verbunden, so Bätzing und Kurschus weiter. "Die Ukraine mit ihrem reichen Kulturerbe hat ein Recht auf nationale Selbstbestimmung, die in diesen Tagen mit Füßen getreten wird. "Sie riefen die Christen in Deutschland zum Gebet für die Opfer der Gewalt auf. "Als Christen glauben wir, dass Frieden möglich ist und verschlossene Türen wieder geöffnet werden können."

Zuvor hatten bereits mehrere Kirchenvertreter den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, gleichzeitig katholischer Militärbischof für die Bundeswehr, betonte: "Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die gerade schreckliche Ängste ausstehen und oft um ihr Leben fürchten müssen. Ihr Schicksal darf uns nicht unberührt lassen." Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk rief zur Verteidigung des Landes auf. Gemeinsam müsse man "für einen freien, geeinten und unabhängigen ukrainischen Staat" eintreten. Auch kirchliche Hilfswerke riefen zur Solidarität mit dem ukrainischen Volk auf. (mal)