Berlin: Neue katholische Professur für Theologie der Religionen
Das vor zweieinhalb Jahren eröffnete Institut für Katholische Theologie (IKT) an der Berliner Humboldt-Universität (HU) erhält eine siebte Professur. Jesuitenpater Felix Körner (59, Foto) übernimmt zum kommenden Sommersemester für fünf Jahre den neuen Nikolaus-Cusanus-Lehrstuhl für Theologie der Religionen, wie das Zentralinstitut am Mittwoch bekanntgab. Er ist ein international anerkannter Experte für interreligiösen Dialog.
Körner stammt aus Offenbach am Main und trat 1985 in den Jesuitenorden ein. Er studierte Philosophie, Islamkunde, Turkologie und Katholische Theologie. Seine Forschungsschwerpunkte waren islamische Theologie und interreligiöser Dialog. Von 2002 bis 2008 lebte Körner in der Jesuiten-Gemeinschaft in Ankara und lehrte anschließend bis 2019 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Dogmatik und Theologie des interreligiösen und ökumenischen Dialogs. Seit dem Wintersemester 2021/22 hat Körner bereits eine Gastprofessur an dem katholischen Berliner Institut inne.
"Chance zur weiteren Profilierung der Theologien"
IKT-Direktor Georg Essen bezeichnete die Berufung Körners als "Chance zur weiteren Profilierung der Theologien" an der HU. An dem Zentralinstitut gibt es bereits sechs Professuren für Biblische, Historische, Praktische, Systematische Theologie sowie für Theologische Ethik, zudem die Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte. Außerdem kooperiert das IKT mit dem benachbarten Institut für Islamische Theologie und der evangelischen Theologischen Fakultät.
Benannt ist der neue Lehrstuhl nach dem Theologen und Philosophen Nikolaus von Kues (1401-1464), auch Cusanus genannt. Er war einer der ersten deutschen Humanisten und der bedeutendsten Philosophen des 15. Jahrhunderts. Cusanus befasste sich unter anderem mit dem Islam, erforschte den Koran und warb für Frieden zwischen den Religionen. (KNA)