Mehr Profis für die Kirche
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Wo stehen die Kirchengemeinden, nicht zuletzt nach der Pandemie? Das wird heute im Fokus stehen, wenn auf der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen ein Papier zur Seelsorge vorgestellt wird. In den kommenden Jahren muss in diesem Zusammenhang auch eine Schieflage angegangen werden.
Seit Jahrzehnten gibt es den Priestermangel. Wie dramatisch er ist, weiß man ebenfalls schon länger, ohne dass hier ernsthaft gegengesteuert wurde. Auch darüber hinaus sind die Sorgen groß, dass aufgrund aller Voraussicht nach sinkenden finanziellen Spielräumen auch die personellen Ressourcen geringer werden. Und wegen der diversen Krisen werden Mitarbeiter für den Arbeitgeber Kirche noch schwerer zu gewinnen sein, selbst wenn es jetzt zu Reformschritten kommt.
In manchen Bistümern wird da gerne auf die Ehrenamtlichen geschielt, denen man viele Aufgaben übertragen möchte. Natürlich ist es mit Blick auf mehr Partizipation gut, wenn alle mehr an der Gestaltung der Gemeindearbeit vor Ort beteiligt werden. Man wird allerdings aufpassen müssen, die Ehrenamtlichen nicht zu überfordern. Das unbefristete Dauerengagement gibt es immer weniger, die zeitlichen Möglichkeiten sind hier oft begrenzter als früher.
Darüber hinaus muss aber auch die Kompetenz und nicht zuletzt die theologische Qualifikation der Akteure eine wichtigere Rolle spielen. Natürlich sind Ehrenamtliche gefragt, wo es keine Hauptamtlichen gibt. Im anderen Fall werden Pastoralreferentinnen und Gemeindereferenten aber in Zukunft kirchenoffiziell viel stärker Leitungsrollen auf den unterschiedlichen Ebenen übernehmen müssen. Ganz nebenbei wird das diese Berufe im Übrigen auch wieder attraktiver machen. Mehr Profis für die Kirche!
Der Autor
Dr. Stefan Orth ist kommissarischer Chefredakteur der Herder Korrespondenz.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.