Bamberger Oberhirte fordert Reformen in Kirche

Erzbischof Schick: Kirchliche Amtsträger müssen Partizipation zulassen

Veröffentlicht am 20.03.2022 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Für Erzbischof Ludwig Schick ist klar: die Kirche muss reformiert werden. Er fordert daher eine bessere Beteiligung aller Getaufter am kirchlichen Leben und bei wichtigen Entscheidungen. Dabei sieht er sich auf einer Linie mit dem Papst.

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Nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick braucht die Kirche dringend Reformen. In seiner Predigt zum Papstsonntag im Bamberger Dom zeigte er sich zugleich überzeugt, dass auch Franziskus die Kirche erneuern wolle, "die durch den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, durch Machtmissbrauch, Finanzskandale, Fehlentwicklungen und Reformstau das Vertrauen so vieler Menschen verloren hat".

Schick verwies auf den Synodalen Weg in Deutschland und den vom Papst angestoßenen weltweiten Synodalen Prozess. Beide könnten sich ergänzen. Der Papst habe in seinen Briefen an die Kirche in Deutschland seine Anliegen mit den drei Begriffen "Gemeinschaft, Teilnahme und Mission" verbunden. Alle Getauften sollten am kirchlichen Leben teilnehmen, in Familie, Beruf, Ehrenämtern und im Gemeindeleben. Sie sollten sich auch an den Entscheidungsprozessen in den Diözesen und der Weltkirche beteiligen. Diese Partizipation müsse von den Verantwortungsträgern zugelassen und eingeräumt werden.

Schick plädierte erneut für die Mitbestimmung der Gläubigen bei der Besetzung kirchlicher Ämter auf allen Ebenen. "Eine wirklich partizipative Kirche ist eine geschwisterliche Gemeinschaft, die auch offen und transparent ist. So werden Dunkelräume vermieden, die immer die Gefahr von Egozentrik und Missbrauch in sich bergen." (KNA)