Mehr als 16.000 Unterschriften für eine synodale Kirche

Initiatoren ziehen positive Bilanz zu Frankfurter Erklärung

Veröffentlicht am 17.04.2022 um 11:05 Uhr – Lesedauer: 

Frankfurt ‐ Gut zwei Monate lang konnten sich Menschen der "Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche" anschließen. Mehr als 16.000 Menschen haben das getan und sich so selbst verpflichtet. Die Initiatoren zeigen sich zufrieden mit der Beteiligung.

  • Teilen:

Die Initiatoren der "Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche" ziehen ein positives Fazit angesichts von über 16.000 Einzelpersonen und knapp 40 Verbänden und Organisationen, die die Initiative unterstützen. Für die Initiatoren teilte der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff am Karsamstag mit, dass die Initiative an Ostern ende. Gegenüber katholisch.de bezeichnete Hoff die Resonanz als "beeindruckend": "Aus unserer Sicht ist das ein Erfolg, denn der Synodale Weg beschränkt sich nicht auf die Plenarversammlungen. Er führt an die Basis kirchlichen Lebens", so der Theologe, der die Erklärung zusammen mit der Vorsitzenden des Bundesverbands der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen an Gymnasien, Gabriele Klingberg, und dem Sprecher des Betroffenenrates bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, ins Leben gerufen hatte. Die große Beteiligung stärke die Anliegen des Synodalen Wegs. Das mache Mut für die kommenden Etappen, so Hoff weiter.

Mitte Februar wurde die Erklärung vorgestellt. "Der Synodale Weg muss über die Synodalversammlung hinaus in die Gemeinden, in die pastoralen Räume, in Schulen und kirchliche Einrichtungen – kurz: er muss an die Basis führen. Dafür braucht es ein synodales Commitment", erklärten die Initiatoren damals. Die Erklärung solle die Möglichkeit bieten, sich mit den Anliegen des Synodalen Wegs zu verbinden, und über das Instrument einer Selbstverpflichtung "nachvollziehbar in das Leben der katholischen Kirche in Deutschland" eingreifen, so die Initiatoren weiter.

Selbstverpflichtung mit sechs Punkten

Die Selbstverpflichtung beinhaltet insgesamt sechs Punkte: das Durchbrechen aller Formen von Missbrauch, den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit, den Widerstand gegen jede Diskriminierung, das Eintreten für eine Kirche, "in der wir mit unseren Ämtern und Charismen gemeinsam beraten und entscheiden", die Umsetzung von Dokumenten in konkretes Handeln an allen Orten kirchlichen Lebens, die Verbindung im Gebet. Dabei wollen sich die Unterzeichnenden an dieser Selbstverpflichtung messen lassen.

Während sich das Präsidium des Synodalen Wegs, zu dem die Bischöfe Georg Bätzing (Limburg) und Franz-Josef Bode (Osnabrück) gehören, der Erklärung angeschlossen hatte, lehnte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf eine Beteiligung ab. "Wenn jetzt vor Abschluss dieser Beratungen und geistlicher Prozesse Erklärungen das Ende und Ergebnis im Grunde vorwegnehmen, nehmen wir den Synodalen Weg nicht mehr wirklich ernst", teilte Kohlgraf im Februar in einer Stellungnahme mit. Wenn bereits vor dem Abschluss des Reformprozesses Selbstverpflichtungen abgegeben würden, müsse nicht weiter debattiert werden. (fxn)