Papst Franziskus nahm Rücktrittsgesuch an

Prager Kardinal Duka tritt zurück – Nachfolger ernannt

Veröffentlicht am 13.05.2022 um 13:07 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Dominikaner Dominik Duka leitete seit 2010 das tschechische Hauptstadtbistum Prag. Am Freitag hat Papst Franziskus den Rücktritt des Kardinals angenommen und einen Nachfolger als Erzbischof ernannt.

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Die Erzdiözese Prag erhält einen neuen Erzbischof. Nachfolger von Kardinal Dominik Duka (79), dessen Rücktritt der Papst am Freitag annahm, wird der bisherige Bischof von Olmütz (Olomouc), Jan Graubner (73), wie der Vatikan mitteilte. Der Dominikaner Duka leitete seit 2010 das tschechische Hauptstadtbistum; zuvor war er zwölf Jahre lang Bischof von Königgrätz (Hradec Kralove).

Graubner war bereits seit 1992 Erzbischof von Olmütz (Olomouc). Der 1948 in Brünn (Brno) geborene Erzbischof war 1973 zum Priester geweiht worden. Er arbeitete zunächst als Seelsorger in Zlin und Valasske Klobouky. 1990 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof für Olmütz. Von 2000 bis 2010 sowie erneut seit 2020 ist Graubner Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz.

Laien forderten Rücktritt

Duka wurde 1943 in Königgrätz geboren. 1968 trat er geheim in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Von 1986 bis 1998 leitete Duka als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove. Im Februar 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Damit wurde er auch Primas von Böhmen. 2012 nahm ihn Benedikt ins Kardinalskollegium auf.

Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Zuvor hatten etwa 100 katholische Laien den Papst in einem Brief aufgefordert, den Erzbischof nicht länger im Amt zu belassen. Sie beklagten eine Neigung "zu Nationalismus und zu Rechtsextremen", eine "unkritische Unterstützung des islamophoben Präsidenten Milos Zeman" sowie eine zu große Nähe von Kirche und Staat. (tmg/KNA)