Klösterliches Erbe soll "weltzugewandt" weiterentwickelt werden

Früheres Trappistenkloster Mariawald: Geistliches Zentrum im Aufbau

Veröffentlicht am 14.05.2022 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Heimbach ‐ Die Abtei Mariawald, das letzte Trappistenkloster auf deutschem Boden, wurde 2018 aufgelöst. Doch bald soll dort wieder Leben einkehren: Ein Priester aus dem Bistum Essen kümmert sich um den Aufbau eines geistlichen Zentrums.

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Im ehemaligen Trappistenkloster Mariawald in der Eifel soll ein geistliches Zentrum entstehen. Der Lüdenscheider Pfarrer Andreas Rose werde den Aufbau übernehmen, teilte das Bistum Essen am Freitag mit. Der 500 Jahre alte geistliche Ort soll neu erschlossen und das "klösterliche Erbe weltzugewandt" weiterentwickelt werden, erklärte Rose. Dies geschehe in enger Verbindung mit dem Bistum Aachen, auf dessen Gebiet das Kloster liegt.

Am 15. September 2018 wurde Mariawald – das letzte Trappistenkloster in Deutschland – aufgelöst. Bereits seit 2014 war die Abtei in der Obhut der vatikanischen Ordenskongregation. Das Kloster wurde nach Bistumsangaben wegen des fehlenden Mitgliedernachwuchses und in Fürsorge für die sehr alten Mönche dort geschlossen, deren Versorgung vor Ort nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei.

Beheimatung einer Gemeinschaft war vereinbart

Träger des Klosters ist aktuell die Kloster Mariawald GmbH. Mit dem Verein war bei der Übernahme im Januar vergangenen Jahres vereinbart worden, dass wieder ein Orden oder eine geistliche Gemeinschaft in Mariawald beheimatet werden solle. Aktuell würden die gepachteten Gebäude saniert, so das Ruhrbistum. Künftig sollen sie dann für Beherbergungen und Begegnungen genutzt werden.

Mariawald wurde 1486 als Zisterzienserabtei gegründet. Im Zuge der Französischen Revolution wurde sie aufgehoben. 1860 nahmen die Zisterzienser der Strengeren Observanz (Trappisten) der französischen Abtei Oelenberg Mariawald wieder in Besitz. 15 Jahre später mussten die Mönche während des Kulturkampfes das Kloster verlassen. Sie konnten 1887 zurückkehren. 1941 zwangen die Nationalsozialisten die Mönche, die Abtei erneut zu verlassen. Die Rückkehr erfolgte nach Kriegsende 1945. (mal/KNA)