Bischof Meier: Darum wollte ich schon als kleiner Bub Ministrant werden
Der Augsburger Bischof Bertram Meier (61) wollte schon als kleiner Bub an den Altar. Er habe seinen Heimatpfarrer "unermüdlich, fast lästig" damit in den Ohren gelegen, Ministrant werden zu dürfen, berichtete Meier am Samstag beim diözesanen Ministrantentag in Friedberg, wie die Bischöfliche Pressestelle mitteilte. Seine Motivation sei gewesen, ganz nah bei Jesus zu sein. Er habe aber bald lernen müssen: "Menschen in der Kirche - auch Pfarrer und Bischöfe - machen Fehler. Auch sie sind keine Heiligen!" Dennoch stehe fest: Vor Gott stehen zu dürfen, verändere die Menschen.
Die Ministrantinnen und Ministranten dürften mit all ihren Stärken und Schwächen, Talenten und Grenzen vor Gott treten, betonte der Bischof. Die Kinder und Jugendlichen seien die Zukunft der Kirche. "Meldet Euch zu Wort, übt Kritik, wo Ihr meint, da läuft etwas schief, und vor allem: Packt an! Jesus braucht keine Schlafmützen, sondern junge Leute, die Gas geben, die Tempo machen, die durchstarten - nach der Corona-Zeit."
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Während des Gottesdienstes kamen zwei jungen Ministrantinnen mit einer Friedens-Regenbogenfahne zum Altar. In seiner Predigt sagte Meier, der Regenbogen sei seit jeher ein Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen gewesen sowie für die Buntheit und Vielfalt in der Kirche. Er nehme ihr Zeugnis sehr ernst, bitte aber um Verständnis und Geduld: Als Bischof sei er kein Alleinentscheider, sondern Teil einer vielfältigen weltkirchlichen Gemeinschaft.
Zu dem Ministrantentag nach Friedberg kamen nach Angaben des Bistums Augsburg rund 2600 Ministrantinnen und Ministranten aus 166 Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften. Mit dabei seien zudem über 300 Begleitpersonen gewesen, 250 Helferinnen und Helfer hätten sich bei dem Fest engagiert. Insgesamt gebe es in der Diözese etwa 20.000 Ministrantinnen und Ministranten. (KNA)