Diözese bekennt sich unter anderem zu Vielfalt und Ökumene

Bistum Dresden-Meißen veröffentlicht neue pastorale Leitlinien

Veröffentlicht am 27.07.2022 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Für die künftige pastorale Ausrichtung hat das Bistums Dresden-Meißen neue Leitlinien veröffentlicht. Darin bekennt sich die ostdeutsche Diözese unter anderem zu einer "dreifachen Ökumene" und zu Vielfalt in Spiritualität und Glauben.

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Im Rahmen seines laufenden Strategieprozesses hat das Bistum Dresden-Meißen neue Leitlinien für die künftige pastorale Ausrichtung der Diözese veröffentlicht. Die Leitlinien sollten "Orientierung geben und Handlungsperspektiven eröffnen", heißt es in einer am Dienstag auf der Webseite des Bistums veröffentlichten Mitteilung. Das nun veröffentlichte Papier sei eine Einladung, "das konkrete Leben vor Ort unter den unterschiedlichen Ausgangssituationen zu reflektieren und gegebenenfalls neue Akzente zu setzen".

Unter anderem bekennt sich die Diözese in den Leitlinien dazu, eine "synodale Kirche aller Getauften" zu sein, in der Verantwortung gemeinsam getragen werde. Kirchliches Leben entfalte sich zunehmend stärker im ehrenamtlichen Engagement, welches sich in der Vielfalt der Charismen ausdrücke. Und weiter: "Synodalität verstehen wir als einen Prozess des gemeinsamen Hörens aufeinander im Geist Gottes. Dies ist die Grundlage für pastorale Entscheidungen."

Diözese bekennt sich zu "dreifacher Ökumene"

Zugleich betont die Diözese, sich angesichts der Diaspora-Situation an der Perspektive einer "dreifachen Ökumene" zu orientieren. "Wir verstehen Ökumene im Bistum Dresden-Meißen in einer dreifachen Ausrichtung: zu den anderen christlichen Kirchen, zu den Menschen anderer Religionen und zu denen, die keiner Religion angehören", heißt es in den Leitlinien. Missionarisch Kirche zu sein bedeute vor diesem Hintergrund, den Glauben gemeinsam zu entdecken und von anderen zu lernen. Im Blick auf die christliche Ökumene folge man zudem dem Grundsatz, dass alles, was in der Seelsorge in ökumenischer Zusammenarbeit getan werden könne, künftig Vorrang vor der konfessionellen Seelsorge haben solle.

Vielfalt wird in den Leitlinien auch mit Blick auf die kirchlichen Orte im Bistum sowie die katholische Spiritualität und den persönlichen Glauben betont. "Wir nehmen die persönliche Freiheit und den Glauben jedes Einzelnen ernst. Die daraus resultierende Vielfalt des Glaubens bringen wir zur Entfaltung und fördern sie zeitgemäß", heißt es in dem Papier wörtlich.

Strategieprozess soll mithelfen, ausgeglichenen Haushalt zu erreichen

Ein Grund für die Leitlinien sind laut der Präambel die unterschiedlichen gesellschaftlichen und kirchlichen Lebenswirklichkeiten in der Diözese: "Auf der einen Seite wachsende Städte, auf der anderen Seite Regionen, die sich einem enormen Rückgang der Bevölkerung und Überalterung stellen. Im Bistum begegnet dem sorbischen Raum mit seinem volkskirchlichen Charakter die Realität der Diaspora.“ Hinzu komme, dass in den Gemeinden verschiedenartige biografische Prägungen zusammenträfen – „Menschen mit einer ostdeutschen Kirchenerfahrung, nach 1990 Zugezogene aus den alten Bundesländern, Katholiken anderer Muttersprache und die junge Generation mit ihren Perspektiven auf Zukunft".

Die Leitlinien wurden den Angaben zufolge von einer Redaktionsgruppe innerhalb des Strategieprozesses entwickelt und in mehreren Arbeitsschritten überarbeitet. Mit Zustimmung von Bischof Heinrich Timmerevers seien sie abschließend vom Diözesanpastoralrat verabschiedet worden. Der Strategieprozess hat das Ziel, den Bischof dabei zu unterstützen, mit Blick auf die knapper werdenden finanziellen Ressourcen der Diözese einen ausgeglichen Haushalt zu erreichen. (stz)