Papst fordert Waffenstillstand und Verhandlungen für Ukraine
Der Papst hat dazu aufgerufen, die Kriegsgewalt in der Ukraine zu beenden und über konkrete Friedensschritte zu verhandeln. Angesichts der Zerstörungen und Schäden, die der Krieg täglich verursache – in der Ukraine wie auch weltweit, so Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz, bleibe "als einzig vernünftige Sache", mit der Gewalt "aufzuhören und zu verhandeln". Es brauche "konkrete Schritte zum Frieden". Er bete weiterhin für das "angegriffene und gemarterte Volk der Ukrainer", dass Gott sie von der Geißel des Krieges befreien möge.
Bereits in seiner Auslegung des Sonntagsevangeliums, in dem es um menschliche Gier und Habsucht geht, hatte das Kirchenoberhaupt Kriegsinteressen kritisiert. "Wie viele Interessen stehen hinter einem Krieg! Einer davon ist sicherlich der Waffenhandel. Dieser Handel ist ein Skandal, mit dem wir uns nicht abfinden können." Zuvor hatte der Papst sich bei all jenen bedankt, die seine "Buß-Pilgerreise" der vergangenen Woche nach Kanada ermöglicht haben: Regierungsbehörden, Oberhäuptern und Vertretern der indigenen Völker sowie den Bischöfen des Landes. Bei der Generalaudienz am kommenden Mittwoch wolle er mehr über seine Reise berichten.
Am Samstagmorgen war Franziskus von einer sechstägigen Reise in das nordamerikanische Land zurückgekehrt. Im Mittelpunkt des Besuchs standen Vergebungsbitten für kirchliche Beteiligung und Verantwortung im Unrechtssystem der Residential Schools. In diesen Internatsschulen waren über 100 Jahre lang insgesamt rund 150.000 indigene Kinder von ihren Familien getrennt, ihrer Kultur beraubt sowie vielfach misshandelt und missbraucht worden. (KNA)