Automat zum Selberzapfen vor Barockbasilika

Wohl erste "Messwein-Tankstelle" der Welt in Österreich eröffnet

Veröffentlicht am 02.08.2022 um 11:46 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Wer durstig im österreichischen Burgenland unterwegs ist, hat nun Grund zur Freude: Dort hat die erste "Messwein-Tankstelle" der Welt eröffnet. Die Idee dazu hatte ein Technik-affiner Franziskanerpater, der mit dem Angebot eine Strategie verfolgt.

  • Teilen:

Kühler Messwein aus dem Automaten: Vor der Barockbasilika Frauenkirchen im österreichischen Burgenland können Pilger nun einen gegen den Durst zapfen. Für einen Euro schenkt ein Automat ein Sechzehntel von einem auf sechs Grad gekühlten Messwein aus, wie die Zeitung "Kurier" (online Montagabend) berichtet.

Ausgestattet ist der gelbe Kasten mit Touchscreen, Bankkarten-Lesegerät und zwei kleinen Kühlfächern mit Zapfhähnen. Bezahlung und Alterskontrolle erfolgen über die Bankomatkarten der Pilger. Die Idee zu der "Messwein-Tankstelle" hatte der Technik-affine Franziskanerpater Thomas Lackner. Nach Auskunft der Herstellerfirma sei es die erste ihrer Art weltweit, sagte er der Zeitung.

Freilich nicht konsekriert

Die vier Weine im Automaten stammen demnach von regionalen Winzern, die die Kriterien für Messwein erfüllen: Naturbelassenheit ohne Zusätze und Freigabe des Bistums zur kirchlichen Verwendung. Konsekriert, also nach katholischer Auffassung in der Eucharistiefeier zum Blut Christi gewandelt, ist der Messwein freilich nicht. Bei den Kostproben aus der "Messwein-Tankstelle" handelt es sich lediglich um guten burgenländischen Wein, wie er in der Messfeier verwandt wird.

Der Pater will nach eigener Aussage mit der Tankstelle nicht nur Geld für die Basilika verdienen. Er sehe den Automaten als Teil einer Strategie, um mehr Leute in die Kirche zu bekommen. Lackner: "So eine Attraktion kann motivieren, diesen Ort aufzusuchen. Das kann der erste Schritt sein, die Schwelle zum Glauben zu überwinden." Die Wallfahrtskirche in Frauenkirchen ist nicht nur beliebtes Pilgerziel, sondern auch ein Stopp für Radtouristen, manchmal Hunderte pro Tag. (KNA)