Richter hatten lebenserhaltende Maßnahmen für den Jungen abgelehnt

Vatikan-Ethiker Paglia betet für verstorbenen Archie

Veröffentlicht am 07.08.2022 um 13:16 Uhr – Lesedauer: 
Vincenzo Paglia im Porträt
Bild: © KNA

Vatikanstadt ‐ Seit April lag der zwölfjährige Archie im Koma. Monatelang hatten die Eltern juristisch gegen das Abschalten der lebenserhaltenden Maßnahmen gekämpft – vergeblich. Kurienerzbischof Paglia kritisiert die Gerichtsentscheidung und betet für den Jungen.

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Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, betet für den am Samstag gestorbenen britischen Jungen Archie. "Wenn es ein Gericht ist, das über das Leben eines Menschen befindet, dann ist das eine Niederlage für die Menschlichkeit", erklärte der Erzbischof laut Vatican News (Sonntag). Er bete für Archie Battersbee und seine Familie, so Paglia.

Der Zwölfjährige lag seit dem 7. April im Koma. Zuvor hatte er sich bei einem Unfall schwere Hirnverletzungen zugezogen. Der Fall sorgte international für Aufmerksamkeit. Die Eltern des Jungen hatten den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg und die Vereinten Nationen angerufen, nachdem die Ärzte ihn für hirntot erklärt und die britischen Gerichte entschieden hatten, dass er nicht für eine palliative Versorgung ins Hospiz verlegt werden könne.

Die Richter in Straßburg hatten am Mittwoch eine vorläufige Maßnahme abgelehnt, um die Abschaltung der lebenserhaltenden Apparate im letzten Moment zu verhindern. Am Samstag starb Archie in einem Krankenhaus in London. (KNA)