Rosenkranz als "extremistisches Symbol": Katholische Kritik an Magazin
Ein Artikel des US-Magazins "The Atlantic", der den Rosenkranz als Symbol für gewalttätigen Rechtsextremismus bezeichnet, ist unter Katholiken auf heftige Kritik gestoßen. Der Rosenkranz habe für "radikal-traditionelle Katholiken eine militärische Bedeutung erlangt", heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Beitrag. Als Beleg publizierte das Magazin Fotos, auf denen aus Patronenhülsen hergestellte Rosenkränze und Kruzifixe aus Gewehrteilen zu sehen sind.
Der bekannte Dominikaner Pius Pietrzyk warf dem Verfasser gegenüber dem privaten katholischen Mediennetzwerk CNA/EWTN eine falsche Auffassung vor. Der Rosenkranz fördere "in keiner Weise physische Gewalt". Der Artikel sei "ungenau, voller logischer Fehler und Verzerrungen". Die Sichtweise des Autors sei "klassisch-antikatholisch", so die Kritik des Professors für politische Theorie an der Universität Princeton, Robert P. George.
Magazin ändert Titel, aber...
Aufgrund der heftigen Reaktionen veränderte "The Atlantic" online den Titel des Artikels. Statt "Wie der Rosenkranz zu einem extremistischen Symbol wurde" steht der Beitrag nun unter der Überschrift "Wie die extremistische Waffenkultur versucht, den Rosenkranz zu vereinnahmen". Die These, es gebe eine Verbindung zwischen dem Rosenkranz und Extremismus, blieb jedoch im Text unverändert.
Ein Rosenkranz ist eine Zähl- oder Gebetskette, die für das Rosenkranzgebet verwendet wird, kann aber auch die Bezeichnung für das Rosenkranzgebet selbst sein. In seiner üblichen Form werden eine regelmäßige Abfolge aus einem Vaterunser und je zehn Ave Maria mit der Betrachtung des Lebens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi verbunden. Jedes dieser sogenannten Rosenkranzgesätze schließt mit der Doxologie Ehre sei dem Vater ab. Der Rosenkranz kann als die am weitesten verbreitete katholische Andachtsform angesehen werden. (tmg/KNA)