So positionierten sich die Bischöfe bei namentlichen Abstimmungen

Synodaler Weg: Voderholzer und Schwaderlapp stimmten gegen alle Texte

Veröffentlicht am 13.09.2022 um 12:29 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Frankfurt ‐ Bei der vierten Synodalversammlung wurde über mehrere Texte namentlich abgestimmt. Wie haben sich die deutschen Diözesan- und Weihbischöfe dabei positioniert? Katholisch.de hat in die veröffentlichten Listen geschaut.

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Auf der vierten Synodalversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt haben der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp bei allen vier Texten in Zweiter Lesung, deren Abstimmung namentlich ausgewiesen ist, mit Nein gestimmt. Das geht aus den veröffentlichten Namenslisten auf der Webseite des Synodalen Wegs hervor. Demnach votierten 18 der 27 deutschen Diözesanbischöfe bei sämtlichen Texten mit Ja, während 4 Oberhirten immer entweder mit Nein stimmten oder sich enthielten. Anwesend waren 25 der 27 deutschen (Erz-)Bischöfe; nicht an der Synodalversammlung teilgenommen haben der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker. Letzterer konnte wegen einer Reha-Maßnahme nach einem schweren medizinischen Eingriff nicht nach Frankfurt reisen.

Den Grundtext "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" lehnten ab die (Erz-)Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Wolfgang Ipolt (Görlitz), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Rainer Maria Woelki (Köln) sowie die Weihbischöfe Josef Graf (Regensburg), Matthias Heinrich (Berlin), Dominikus Schwaderlapp (Köln), Rupert Stolberg (München und Freising) und Florian Wörner (Augsburg). Es enthielten sich Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) sowie die Weihbischöfe Herwig Gössl (Bamberg), Thomas Löhr (Limburg), Ansgar Puff (Köln) und Stefan Zekorn (Münster). Der Grundtext wurde mit fast 92 Prozent Zustimmung aller Delegierten und knapp 82 Prozent Zustimmung der Bischöfe angenommen.

Beim Handlungstext "Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität" stimmten mit Nein die (Erz-)Bischöfe Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki sowie die Weihbischöfe Heinrich, Schwaderlapp, Rolf Steinhäuser (Köln) und Wörner. Enthaltungen kamen von den (Erz-)Bischöfen Burger, Ipolt und Bertram Meier (Augsburg) sowie von den Weihbischöfen Graf, Puff, Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim), Stolberg und Zekorn. Das Dokument wurde per Zustimmung von über 92 Prozent aller Delegierten und mehr als 83 Prozent der Bischöfe angenommen.

Arbeitsrecht und Synodaler Rat

Der Handlungstext "Grundordnung des kirchlichen Dienstes" wurde abgelehnt von Bischof Voderholzer sowie den Weihbischöfen Schwaderlapp und Wörner. Es enthielten sich die (Erz-)Bischöfe Hanke, Ipolt, Meier, Oster und Woelki sowie die Weihbischöfe Gössl, Graf, Heinrich, Schwerdtfeger, Steinhäuser, Stolberg und Zekorn. Der Text wurde mit über 95 Prozent Zustimmung der Delegierten und mehr als 93 Prozent Zustimmung der Bischöfe angenommen.

Schließlich stimmten beim Handlungstext "Synodalität nachhaltig stärken: Ein Synodaler Rat für die katholische Kirche in Deutschland" mit Nein die Bischöfe Hanke und Voderholzer sowie die Weihbischöfe Schwaderlapp, Steinhäuser, Stolberg und Zekorn; Steinhäuser erklärte im Nachhinein, dass er versehentlich mit Nein gestimmt hat, obwohl er mit Ja abstimmen wollte. Enthaltungen kamen von den (Erz-)Bischöfen Burger, Meier, Oster und Woelki sowie von den Weihbischöfen Graf, Heinrich, Löhr, Puff, Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart) und Wörner. Das Dokument wurde mit fast 93 Prozent Zustimmung aller Delegierten und über 87 Prozent Zustimmung der Bischöfe angenommen.

Beim vieldiskutierten Sexualmoral-Grundtext, der als einziges Dokument durch Sperrminorität der Bischöfe nicht angenommen wurde, hatte es keine namentliche Abstimmung gegeben. An der vierten Synodalversammlung nahmen insgesamt 209 Delegierte teil, darunter waren 62 der 69 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Es fehlten neben Becker und Schick die Weihbischöfe Johannes Bündgens (Aachen), Bernhard Haßlberger (München und Freising), Rolf Lohmann (Münster) und Reinhard Pappenberger (Regensburg) sowie der Apostolische Exarch für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Bohdan Dzyurakh. (tmg)