Erste Diözese in Deutschland mit einem solchen Angebot

Erzbistum Paderborn veröffentlicht Webseite zum Kirchenaustritt

Veröffentlicht am 30.09.2022 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 

Paderborn ‐ Laut eigenen Angaben ist das Erzbistum Paderborn die erste Diözese in Deutschland mit einem solchen Angebot: "Wir möchten Austrittswilligen die gesuchten Informationen zum Kirchenaustritt bieten", heißt es. Aber nicht nur das.

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Das Erzbistum Paderborn informiert Austrittswillige auf einer neuen Online-Seite über die Beendigung der Kirchenmitgliedschaft. Auf der am Donnerstag veröffentlichten Seite beantwortet die Erzdiözese Fragen zum Vorgehen bei einem Kirchenaustritt und zu den Folgen, benennt aber auch Argumente, in der katholischen Kirche zu bleiben. Zudem gibt es ein Beschwerdeformular sowie Gesprächsangebote und für bereits Ausgetretene Informationen zum Wiedereintritt.

"Wir möchten Austrittswilligen die gesuchten Informationen zum Kirchenaustritt bieten, ihnen aber auch signalisieren, dass dieser Schritt der Kirche nicht egal ist und das Angebot zum Dialog besteht – auch für diejenigen, die noch unentschieden sind", sagte Andrea Keinath aus dem Bereich Pastorale Dienste in der Bistumsverwaltung. Dort ist sie als eine von drei Verantwortlichen für das Projekt "Dialog mit Ausgetretenen und Austrittswilligen" zuständig. Laut eigenen Angaben ist das Erzbistum Paderborn die erste Diözese in Deutschland mit einem solchen Angebot. Anfang Juni richtete die Bistumsverwaltung eine Dialogstelle für Menschen ein, die aus der Kirche austreten wollen oder schon ausgetreten sind.

Im vergangenen Jahr haben deutschlandweit fast 640.000 Menschen die katholische und die evangelische Kirche verlassen – so viele wie nie zuvor. Im Erzbistum Paderborn traten 16.310 Katholiken aus. Damit hat die Erzdiözese noch rund 1,4 Millionen Mitglieder. Vergangene Woche wurden bereits die Kirchenaustrittszahlen in NRW für das erste Halbjahr 2022 bekannt. Demnach steuert die Zahl in diesem Jahr auf einen neuen Höchstwert zu. Nach den ersten sechs Monaten kehrten 111.235 Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland den Kirchen den Rücken, wie das NRW-Justizministerium bekanntgab. Im gesamten Jahr 2021 waren es 155.322 gewesen. (tmg/KNA)