Pfälzer Ordensfrauen versorgten Süddeutschland mit 6 Millionen Hostien im Jahr

Klostersterben: Karmelitinnen geben Kloster im Bistum Speyer auf

Veröffentlicht am 13.10.2022 um 14:39 Uhr – Lesedauer: 

Hauenstein/Speyer ‐ Nachdem im Sommer das Hamburger Karmelitinnenkloster aufgelöst wurde, schließt nun ein Konvent in der Pfalz. Bislang versorgten die Schwestern Süddeutschland mit Hostien. Wie es nun weitergeht, ist noch unklar.

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Das Karmelitinnenkloster im pfälzischen Hauenstein wird 2023 nach 65 Jahren aufgelöst. "Wir sind nur noch sieben Schwestern in unserem großen Kloster und das macht es schwierig, unsere Berufung zu leben", begründete die Priorin Schwester Elia laut Mitteilung des Bistums am Mittwoch die Entscheidung des Konvents. Die noch im Kloster lebenden Ordensschwestern werden im Laufe des kommenden Jahres das Kloster verlassen und sich anderen Karmelklöstern anschließen. Einzelheiten zu Umzug und der Zukunft des Gebäudes stünden noch nicht fest.

Bekannt ist das Hauensteiner Karmelitinnenkloster weit über die Pfalz hinaus vor allem wegen seiner Kerzenmanufaktur und Hostienbäckerei. Vor der Pandemie stellten die Ordensfrauen rund 6 Millionen Hostien im Jahr her. Diese Menge habe sich infolge der Corona-Pandemie halbiert, erklärte die Priorin vor einem Jahr im Interview mit der Zeitung Rheinpfalz.

Das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen besteht seit 1958 in Hauenstein. Der damalige Neubau und die Kirche wurden am 2. November 1958 von dem Speyerer Bischof Isidor Marcus Emmanuel geweiht. In Deutschland gibt es derzeit noch 18 teresianische Karmelitinnenklöster mit rund 250 Karmelitinnen. Zuletzt schloss im Sommer 2022 in Hamburg ein Karmelitinnenkloster. (ben)