Nach Aus der Evangelischen Journalistenschule

Katholiken und Protestanten kooperieren bei Journalistenausbildung

Veröffentlicht am 20.10.2022 um 12:26 Uhr – Lesedauer: 

Frankfurt ‐ Die Evangelische Journalistenschule gibt es nicht mehr. Trotzdem werden bald wieder protestantische Journalisten ausgebildet – nun in ökumenischer Kooperation. Das neue Programm startet im kommenden Jahr in Frankfurt.

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Nach dem Aus der Evangelischen Journalistenschule (EJS) baut das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) ein neues Ausbildungsangebot in Frankfurt am Main auf. Dafür wird es eine enge Zusammenarbeit mit der katholischen Journalistenschule ifp (Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses) in München geben, wie das GEP am Donnerstag mitteilte.

Ab Oktober 2023 sollen demnach jeweils zwei junge Menschen pro Jahr die Möglichkeit erhalten, sich im Rahmen eines zweijährigen Volontariats journalistisch ausbilden zu lassen. Ab Ende 2024 ständen dann jährlich jeweils vier Ausbildungsplätze zur Verfügung. "In Kooperation mit dem ifp, das uns mit der jahrzehntelang erworbenen Erfahrung maßgeblich helfen wird, wird es möglich sein, unseren Volontärinnen und Volontären einen exzellenten redaktionellen Ausbildungsplatz zu bieten", sagte GEP-Direktor Jörg Bollmann.

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) begrüßte das weitere Engagement des Gemeinschaftswerks in der Journalistenausbildung. "In der angespannten Lage vieler Medien gewinnt der Einsatz auch der Kirchen für fundierten und wertegeleiteten Journalismus an Bedeutung", erklärte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. Auch angesichts drohender weiterer gesellschaftlicher Verwerfungen sei es um so wichtiger, journalistische Nachwuchskräfte bestmöglich zu qualifizieren. Frank nannte die geplante ökumenische Kooperation zukunftweisend. Es sei zu hoffen, dass sich die Zusammenarbeit verstetige und das künftig mehr als die jetzt geplanten zwei beziehungsweise vier Volontariate vergeben werden könnten. Der Bedarf sei gewiss weit größer.

Bild: ©Antonia Schlosser

Ihre Kurse belegen die Volontäre an der katholischen Journalistenschule ifp in München.

Die Auszubildenden werden laut GEP das journalistische Handwerk in den publizistischen Produkten des Hauses erlernen, wie im Magazin "Chrismon", in der Nachrichtenagentur epd (Evangelischer Pressedienst), in den Onlineformaten wie evangelisch.de, religionen-entdecken.de, Yeet oder epd-Video sowie in Formaten der evangelischen Rundfunkarbeit.

Katholische Journalistenschule als Partner

Außerbetrieblich werden die Volontäre in der katholischen Journalistenschule ifp unter der Überschrift "Volontariat in christlichen Medien" gemeinsam mit den Kollegen aus Redaktionen wie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), den Onlineportalen katholisch.de sowie domradio.de und der Bistumspresse ausgebildet. "Wir freuen uns als katholische Journalistenschule ifp, mit dem GEP einen solch starken Ausbildungspartner gefunden zu haben. Dies ist ein wichtiges Zeichen für den Qualitätsjournalismus", erklärte der Journalistische ifp-Direktor, Bernhard Remmers.

Das GEP biete den Auszubildenden darüber hinaus eigene Bildungsmodule zum Beispiel zu Themen wie Weltreligionen, Medienethik, evangelische Kirche, konstruktiver Journalismus an. Leiterin des neuen Ausbildungsgangs im GEP werde die Chefredakteurin von "Chrismon", Ursula Ott.

Im Frühjahr wurde bekannt, dass die Evangelische Journalistenschule (EJS) nach 27 Jahren in Berlin schließen muss. Auch nach intensiven Beratungen konnte kein Weg gefunden werden, eine Weiterarbeit der EJS betriebswirtschaftlich zu verantworten, hieß es damals. Das GEP hatte jedoch angekündigt, sich weiterhin in der journalistischen Ausbildung engagieren zu wollen. (KNA)

Update 20.10., 14:15 Uhr: Ergänzt um GKP.